Harte Zeiten:"Die Nerven liegen blank"

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Friseure hoffen auf ein baldiges Ende des Lockdowns. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Friseurin Melanie Hüsch hofft auf schnelle Impfungen

Von Hanna Dittrich, Freising

Für viele Geschäfte wird die Lage während des zweiten Lockdowns immer schwieriger - oft wissen sie sich allerdings zu helfen, bieten "Click & Collect" an oder liefern die Ware zu den Kunden nach Hause. Doch was ist mit den als nicht systemrelevant geltenden Branchen, die ihre Dienstleistungen nicht so einfach verschicken können? Friseurin Melanie Hüsch von "Kathrin Kauffeld Friseure" versucht ihre Kunden mit alternativen Angeboten zu unterstützen: "Wir sind täglich in unserem Store vor Ort, wo Haar- und Pflegeprodukte für den Gebrauch zu Hause abgeholt werden können." Es gebe die Möglichkeit, die gewohnten Haarfarben durch das Friseur-Team aufbereiten zu lassen, um sie selbst anzuwenden. "Mit diesen eingeschränkten Möglichkeiten versuchen wir gemeinsam mit unseren Kunden, diese schwere Zeit zu überstehen."

Um für diese greifbar zu sein, könne man ganz normal im Geschäft anrufen und - unter Vorbehalt - Termine für die Zeit nach dem Lockdown ausmachen. Mit der Zeit sei es allerdings ganz schon nervenaufreibend und anstrengend, dass das Ende des Lockdown immer wieder verschoben wird, sagt Melanie Hüsch. Viele Kunden warteten jetzt erst einmal ab, ganz im Gegensatz zum ersten Lockdown, und vereinbarten vorerst keine Termine mehr. "Die Nerven liegen doch überall blank. Die Leute sind frustriert. Das können wir natürlich verstehen, aber die Stimmung ist einfach sehr angespannt und gereizt", schildert Hüsch. Überbrückungshilfen sind eine Möglichkeit für die Betriebe, die Krise zu überstehen, doch sind offenkundig lange Wartezeiten einzukalkulieren. Das für den Bereich Kosmetik im November und den Bereich Friseur im Dezember beantragte Überbrückungs- und Kurzarbeitergeld sei noch nicht angekommen. Dennoch bleibt Melanie Hüsch optimistisch. Sie hofft, dass die Impfungen zu einer schnelleren Besserung der Lage beitragen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt, wie man so schön sagt. Man sollte einfach nur froh sein, wenn man jetzt überhaupt arbeiten kann."

© SZ vom 30.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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