Handlungsbedarf:Zwei neue Feuerwehrhäuser

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Die Gemeinde Hallbergmoos muss auf Vorgaben reagieren, denn in den alten Unterkünften atmen die Einsatzkräfte zu viel gesundheitsschädlichen Dieselruß ein. Außerdem herrschen in beiden beengte Platzverhältnisse

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Es hat geschichtliche Gründe, dass die Gemeinde Hallbergmoos zwei Feuerwehren hat, schließlich ist Goldach 1978 nach Hallbergmoos eingemeinden worden. Jetzt sieht sich das Hallbergmooser Rathaus in der Situation, gleich zwei neue Feuerwehrhäuser bauen zu müssen. Dass es sowohl am Standort Hallbergmoos in der Theresienstraße, als auch an der Hauptstraße in Goldach viel zu eng ist und die Räume teils nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen, hat man schon länger gewusst. Nun aber hat eine Begehung der Kommunalen Unfallversicherung Bayern ergeben, dass sofort Handlungsbedarf besteht. Denn die Feuerwehrmänner und -frauen müssen regelmäßig Dieselruß in gesundheitsgefährdender Konzentration einatmen, wenn sie die Fahrzeuge starten, eine Belüftung oder Absauganlage gibt es nicht.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates bestand deshalb kein Zweifel daran, dass etwas getan werden muss, der Beschluss, zwei neue Feuerwehrhäuser zu bauen, erging einstimmig. Ebenso, dass Sofortmaßnahmen gegen die Abgase unternommen werden. Erste Kostenprognosen für die Feuerwehrhäuser gehen von 7,5 Millionen Euro aus - für jedes der beiden Gebäude. Bürgermeister Harald Reets (CSU) betonte in der Sitzung, dass es auch in Zukunft zwei Feuerwehren und damit zwei Feuerwehrhäuser in der Gemeinde geben werde. Er verwies dabei auf eine Stellungnahme des Kreisbrandrats, wonach "wegen der Größe der Gemeinde mit einem Standort die einzuhaltende Hilfsfrist an einer Stelle nicht einzuhalten wäre.

Vor allem das südliche Goldach wäre bei einer zentralen Feuerwehr etwa in der Mitte des Ortes nicht innerhalb der vorgeschriebenen zehn Minuten nach Eingang des Notrufs zu erreichen, das treffe, so Reents, auch auf einen Großteil der noch zu bebauenden Flächen in Goldach zu. Es tauche immer wieder die Frage auf, ob zwei Feuerwehren für Hallbergmoos nicht Luxus seien, das Thema Hilfsfristen zeige, dass das nicht der Fall sei. Gemeinderat Helmut Ecker (Freie Wähler Einigkeit), früherer Feuerwehrkommandant in Hallbergmoos, betonte denn auch, dass beim Bau der neuen Feuerwehrhäuser darauf geachtet werden sollte, beide Häuser gleich auszustatten. Das spare nicht nur Planungskosten, sondern stelle "das ewige Hin und Her zwischen Goldach und Hallbergmoos" ab. Jetzt werden Arbeitskreise aus Verwaltung und Feuerwehr gebildet, die das Raumprogramm für die neuen Feuerwehrhäuser und Sofortmaßnahmen zur Reduktion der Dieselabgase erarbeiten sollen.

Schon im Juli war eine Delegation der Kommunalen Unfallversicherung vor Ort und hatte gravierende Mängel in beiden Feuerwehrhäusern festgestellt. So fehlt nicht nur die Absauganlage für Abgase, sondern es fehlen auch Stellplätze für die Feuerwehrleute, es gibt keine Geschlechtertrennung in den Umkleiden, die Gerätehäuser sind zu eng und entsprechen nicht mehr den Anforderungen. Am Standort Hallbergmoos liefen bis jetzt Planungen für einen Umbau des Feuerwehrhauses an der Theresienstraße. Dort ist nach dem Umzug des Bauhofs Platz frei geworden. Die Planungen sind jetzt gestoppt, ob der Komplex für das neue Feuerwehrhaus jetzt ganz abgerissen wird oder ein neuer Standort in Hallbergmoos gefunden werden muss, bleibt abzuwarten.

© SZ vom 26.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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