Hallbergmoos:Zukunftsvision Fahrradstadt

Lesezeit: 2 min

SZ-Grafik: Sarah Unterhitzenberger/Quelle: Arbeitskreis Radwege (Foto: N/A)

Ein Arbeitskreis hat den Zustand der Radwege in Hallbergmoos dokumentiert und 118 Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen. Beschilderung, Beleuchtung und Wegbefestigung sollen besser werden, neue Wege hinzukommen

Von Gerhard Wilhelm, Hallbergmoos

Eine "Zukunftsvision für mehrere Jahre" hat der Arbeitskreis Radwege der Gemeinde Hallbergmoos entworfen. Die bis zu 18 Mitglieder haben in mehr als 1500 Arbeitsstunden seit November 2013 erst im gesamten Gemeindegebiet den Ist-Zustand dokumentiert und dann 118 Maßnahmen vorgeschlagen, um die Wege für Radfahrer nicht nur sicherer sondern auch bequemer zu machen und um die Umwelt und die Bevölkerung vom Autoverkehr zu entlasten. Aber auch Mütter oder Väter mit Kinderwägen, Rollstuhlfahrer, Inline-Skater und Rollator-Nutzer sollen vom Radwegkonzept profitieren.

Bürgermeister Harald Reents (CSU) war bei der Vorstellung des Gesamtkonzepts durch Georg Schu voll des Lobes für den Arbeitskreis. "Es ist ein ehrgeiziges Gremium, das parteiübergreifend wichtige Arbeit für die Gemeinde leistet und dabei die Verwaltung entlastet", sagte Reents. Die Mitglieder würden nicht nur den Radverkehr in Hallbergmoos sicher und attraktiver machen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Umwelt leisten. Elf Mal hat der Arbeitskreis mittlerweile getagt, sagte Schu. Für die Bestandsaufnahme habe man die Gemeinde in neun Bereiche aufgeteilt. Jeweils meistens zwei Arbeitskreismitglieder hätten dann ihr Quartier mit dem Fahrrad abgefahren und alle relevanten Daten über Sicherheit und Zustand erfasst und dazu aus verschiedenen Blickwinkel fotografiert. Mitglied Axel Hoffmann, der in der IT arbeite, habe daraufhin eine Datenbank programmiert, in der alle erfassten Mängel eingetragen wurden, priorisiert nach Sicherheits-Relevanz und Komfort und am Schluss kategorisiert nach der Realisierbarkeit. "Wir können auf Knopfdruck sagen, wo es wie gefährlich ist", sagte Schu.

Von den vorgeschlagenen 118 Maßnahmen wurden 13 schon im vergangenen Jahr verwirklicht. Dabei handelte es sich schnell zu realisierende Projekte, wie das Brechen von Kanten oder neue Schilder und Leuchten. 50 000 Euro waren 2014 dafür im Haushalt eingeplant. Bürgermeister Reents versprach, dass die Summe in diesem Jahr höher ausfallen wird - vorbehaltlich der Haushaltsberatung. Reents: "Alles was wir machen können, werden wir auch machen". Vieles hänge aber auch von der Bereitschaft von Grundbesitzern ab, benötigte Flächen abzutreten.

Schu lobt seinerseits die Gemeindeverwaltung, bei der sein Arbeitskreis immer ein offenes Ohr finde und bei wichtigen Straßenbauplanungen rechtzeitig mit ein gebunden werde. Drei Ziele haben laut Schu Priorität - neben neuen Strecken: "Bessere Beschilderung, bessere Beleuchtung und bessere Wegbefestigung". Vor allem Gefahrenstellen müssten beseitigt werden. "Es gibt Stellen, da ist es ein Wunder, dass noch nichts passiert ist", sagte Schu. Innerorts habe der Verkehr gewaltig zugenommen, es sei oft schwierig, über die Hauptstraßen zu kommen.

An neuen Wegen hat der Arbeitskreis unter anderem eine Verbindung zwischen Theresienstraße und Maximilianstraße von der Ludwig- bis zur Ottostraße vorgeschlagen. Von der Notzinger Straße an soll ein Radweg über die Hauptstraße bis zum Erchinger Weg führen. Sehr wichtig ist nach Ansicht des Arbeitskreises auch ein Radweg entlang der B 301. Auch Querwege über die Theresienstraße und eine bessere Anbindung des Sportparks und des S-Bahnhofes sind gewünscht. In einem Fall hat eine Verkehrsschau - ausgelöst durch einen Vorschlag des Arbeitskreises - sogar nicht nur eine leichte Verbesserung des Zustands gebracht. An der Kreuzung Birkenecker Straße, Amalienstraße, Im Jägerfeld soll nun sogar ein Kreisverkehr eingerichtet werden.

Im Juni wird sich die Gemeinde an der Aktion Stadtradeln beteiligen. Sie finden von 28. Juni bis 19. Juli statt. Ziel der Aktion ist es, möglichst oft in der Zeit auf das Auto zu verzichten.

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: