Häppchenweise:Uferstreifen und Rückhalteflächen

Lesezeit: 1 min

Hochwasserschutz in Giggenhausen soll sukzessive aufgebaut werden

Zumindest "häppchenweise" soll Giggenhausen jetzt einen Hochwasserschutz bekommen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde dafür ein Konzept vorgestellt, das diesen Donnerstag auch Thema in der Bürgerversammlung in Giggenhausen sein wird. Denn es soll letztlich "in Abstimmung mit der Bevölkerung" festgelegt werden, welche Maßnahmen zuerst in Angriff genommen werden, wie Bürgermeister Franz Heilmeier ankündigte. Für das gesamte Paket fehlt das Geld. Auf 1,7 Millionen Euro bezifferten Fachplaner die Kosten. Die Ausgaben für den Grunderwerb sind darin noch gar nicht enthalten.

Giggenhausen hat immer wieder Probleme mit Hochwasser, erst vor drei Jahren war dabei unter anderem das Feuerwehrhaus beschädigt worden. Der kleine Giggenhausener Bach läuft dort in ein großes Rohr, das immer wieder verstopft. Die Verrohrung ist aber nur ein neuralgischer Punkt. Das Ufer ist an vielen Stellen verbaut, das Wasser fließt durch Sohlschalen, und außerhalb des Dorfes fehlt es an Pufferstreifen zu den Äckern. Landschaftsplanerin Angelika Ruhland rät deshalb zum Beispiel, Uferstreifen anzulegen, natürliche Senken für den Rückhalt zu nutzen und Sohlschalen zu entfernen, damit der Bach sich selbst seinen Weg suchen kann.

Der Wasserbau- und Hydrologieexperte Joachim Löhr empfahl außerdem, Wasser in Schaidenhausen zu sammeln und aus der Rückhaltung nur noch gedrosselt in den Kanal fließen zu lassen. Zusätzlich sei dann aber in Giggenhausen selbst ein Entlastungskanal erforderlich. Auch bräuchte es noch weitere Rückhaltemaßnahmen, so Löhr. Was die Giggenhausener selbst von dem "Integralen Hochwasserschutz- und Gewässerentwicklungskonzept" halten, wird sich heute Abend um 19 Uhr beim Metzgerwirt zeigen. Die Umsetzung erster Maßnahmen ist dann 2017 geplant.

Bis nächstes Jahr müssen sich auch die Fürholzener noch mit einem besseren Hochwasserschutz gedulden. Im Vordergrund steht dort zunächst die Schaffung einer Staumauer und eines Rückhaltebeckens im Norden oberhalb des Dorfes. Auch damit würde ablaufendes Wasser rückgestaut und dann nur noch gedrosselt in Gräben und Bäche abgeleitet. Derzeit sei die "Ausführungsplanung in Arbeit", erklärte Bauamtsleiter Michael Schöfer in der Fürholzener Bürgerversammlung. Weil außerdem noch einige vertragliche Angelegenheiten geklärt werden müssten, werde man aber doch noch nicht heuer, sondern erst im Frühjahr 2017 an die Realisierung gehen können.

Der Hochwasserschutz ist den Fürholzenern nicht zuletzt mit Blick auf den Ausbau der nahen Autobahnraststätte an der A 9 ein großes Anliegen. Denn die Dorfbewohner fürchten dadurch eine weitere Zuspitzung der Hochwassergefahr.

© SZ vom 14.07.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: