Tragisches Unglück am Haager Weiher:24-Jähriger stirbt nach Bade-Unfall

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Unter laufender Reanimation ist der verunglückte 24-Jährige ins Krankenhaus gebracht worden. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Schwimmer geht vor den Augen anderer Badegäste unter. Ihn zu bergen dauert eine Stunde, weil der See so trüb ist.

Von Katharina Aurich, Haag

Am Haager Weiher hat sich erneut ein Badeunfall ereignet, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen ist. Ein 24-Jähriger war dort am Samstagnachmittag mit Freunden beim Baden gewesen. Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, hatte er gegen 14 Uhr mit Freunden zu dem Floß im See schwimmen wollen, war jedoch auf halber Strecke umgekehrt und vor den Augen der anderen Badegäste in dem Badeweiher untergegangen. Er konnte erst nach einer Stunde in rund sechs Metern Tiefe von eilends alarmierten Rettungstauchern der Wasserwacht gefunden und unter laufender Reanimation in eine Klinik gebracht werden, wo er jedoch in den Abendstunden starb. Die Suche nach dem Verunglückten habe so lange gedauert, weil sich Badegäste zwar die Stelle gemerkt hatten, wo der junge Mann untergegangen war, der See aber stark verschlammt sei und man in der Tiefe nichts sehe, berichtete der Einsatzleiter der Wasserrettung im Landkreis und Vorsitzende der Moosburger Wasserwacht, Stefan Aigner, am Samstag nach dem tragischen Unfall.

Aigner hatte nach dem Notruf von Badegästen Großalarm ausgelöst, so das sechs Wasserwachteinheiten aus Moosburg, Freising, Eching, Neufahrn, Erding und Landshut mit zwölf Schwimmern, acht Tauchern und Booten den See absuchten. Auch Rettungshubschrauber Christoph war mit einer Wärmebildkamera vor Ort, das BRK aus Freising und Moosburg, der Notarzt aus Moosburg sowie die Haager Feuerwehr waren ebenfalls an dem Einsatz beteiligt.

Später half ein Kriseninterventionsteam bei der Betreuung der Freunde und Angehörigen. Für einen solchen Fall brauche man Manpower, sagte Aigner. Er bedauerte, dass niemand dem offensichtlich Ertrinkenden zu Hilfe kam und sofort ins Wasser sprang, um ihm zu helfen. Der Polizei zufolge hatten die Freunde des Verunglückten das jedoch sehr wohl versucht, den jungen Mann in dem trüben Wasser aber nicht mehr gefunden. Nicht erklären kann sich Aigner die häufigen Ertrinkungsfälle im Haager Weiher. Hier seien in den vergangenen Jahren so viele Menschen zu Tode gekommen wie in keinem anderen Gewässer im Landkreis - vor gut einem Jahr ertranken in dem Badeweiher zwei Menschen innerhalb von zwei Wochen. Aigner warnte mit Blick auf das aktuelle Unglück einmal mehr eindringlich davor, nach dem Genuss von Alkohol ins Wasser zu gehen. Damit bringe man sich in Lebensgefahr. Die Ermittlungen zu den Todesumständen hat die Kripo Erding übernommen. Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gibt es laut Polizei derzeit nicht.

© SZ vom 28.05.2018 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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