Gute Noten für die Einrichtung:Spenden verhelfen zu schwarzen Zahlen

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Die Sozialstation Neufahrn sorgt für mehr als 200 Klienten - mit Essen, Pflege, Haushaltshilfe oder Tagesprogramm

Die Sozialstation hat einmal mehr beste Bewertungen bekommen. Der medizinischen Dienst vergab die Note 1,2 für ihre ambulante Krankenpflege. Viel Anerkennung für die Arbeit gibt es auch aus der Bevölkerung, und das lässt sich nicht zuletzt am hohen Spendenaufkommen ablesen. Vergangenes Jahr kamen so 50 000 Euro in die Kasse. Etwa die Hälfte hat allein das "Adventstandl"-Team beigesteuert. Dazu gab es viele kleinere Einzelspenden, und regelmäßig verzichten Gemeindebürger an runden Geburtstagen zugunsten der Sozialstation auf Geschenke.

All das ermöglicht es den Mitarbeitern der Sozialstation, sich auch mal mehr Zeit für ihre Klienten zu nehmen, als von Kranken- und Pflegekassen finanziert wird, betonte Vorsitzender Helmut Hinterberger. Denn auch die Sozialstation müsse letztlich sehen, dass sie "plus/minus Null rauskommt". Die Spenden sowie die Mitgliedsbeiträge der Träger - also der katholischen und der evangelischen Kirche sowie der politischen Gemeinde - und der mehr als 220 Privatmitglieder haben sogar dafür gesorgt, dass aus dem wirtschaftlichen Minus von 21 000 Euro in der Jahresbilanz letztlich ein Überschuss von 90 000 Euro wurde. "Das war unser bestes Jahr", resümierte Hinterberger, und auch Kassier Franz Hagenrainer freue sich: "Das ist spitze." Zumal die Einrichtung damit weitere Rücklagen schaffen kann für Jahre, in denen das wirtschaftliche Ergebnisse schlecht ausfällt - damit sie dann nicht auf Kredite angewiesen sei, wie Hagenrainer erklärte.

Eindrucksvoll wurde in der Jahreshauptversammlung auch einmal mehr deutlich, dass es sich bei der Sozialstation mittlerweile um den mittelständischen Betrieb handelt, als der sie oft bezeichnet wird. Vergangenes Jahr haben sich beinahe 90 Mitarbeiter und Ehrenamtliche um mehr als 200 Klienten gekümmert. Die Angestellten haben fast 53 000 Hausbesuche gemacht. Ivonne Gast, die am Jahresanfang zusammen mit Erika Stuhlfarth die Geschäftsleitung übernommen hat, berichtete auch von rund 5 300 Besuchern in der Senioren-Tagesstätte "SenTa". Die Mitarbeiter haben außerdem 4250 Stunden hauswirtschaftliche Betreuung geleistet und 6500 "Essen auf Rädern" ausgeliefert. Neben all diesen Angeboten bietet die Sozialstation auch "betreutes Wohnen", alle neun Wohnungen sind belegt.

2016 hat die Einrichtung ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. 1991 war sie in winzigen Räumen an der Von-Halt-Straße eröffnet worden - mit gerade einmal einer Pflegekraft, einer Aushilfe und einer Verwaltungsmitarbeiterin. Anfangs reichte eine einzige Tour für die Versorgung der Klienten. Der Haushalt hatte ein Volumen von rund 160 000 Mark, inzwischen sind es gut 1,5 Millionen Euro. Seit zehn Jahren hat die Sozialstation auch ein eigenes Gebäude direkt im Ortszentrum. Verabschiedet wurde 2016 Hannelore Rhode, die 23 Jahre in der Sozialstation gearbeitet hatte und acht Jahre Geschäftsleiterin war. Ihre Nachfolge übernahm ein Tandem: Ivonne Gast kümmert sich um den kaufmännischen Bereich. Den Personalbereich übernahm Erika Stuhlfarth.

© SZ vom 08.04.2017 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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