Gut essen im Moosburger Kino:Rinderroulade statt Fastfood

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Verena Dollinger (links) präsentiert mit ihrem Vater Josef Dollinger (Mitte), Koch Leonhard Feiner, Bürgermeisterin Anita Meinelt und Christoph Hübner von der Marketing-Genossenschaft (v. l.) den Preis "Lokal des Jahres". (Foto: Marco Einfeldt)

Die Münchner Event & Kultur GmbH zeichnet die Moosburger Rosenhof-Lichtspiele als "Lokal des Jahres" in der Kategorie Kino-Gastronomie aus. Der Familienbetrieb bietet in seiner Wirtschaft gutbürgerliche Küche an

Die Moosburger Rosenhoflichtspiele sind ein kleines, familiengeführtes Kino mit nur vier Sälen und gemütlichem Ambiente. Schon allein deshalb hebt sich der Rosenhof von vielen sehr großen, aber oft auch unpersönlichen Kino-Tempeln in der Umgebung ab. Seit Donnerstag hat das Moosburger Kino noch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Der von Josef Dollinger und seiner Tochter Verena geführte Rosenhof mit Küchenchef Leonhard Feiner wurde von der Münchner Event & Kultur GmbH als oberbayerisches "Lokal des Jahres" in der Kategorie Kino-Gastronomie ausgezeichnet.

Die Event & Kultur GmbH testet seit 18 Jahren Restaurants und vergibt verschiedene Preise. Der wohl bekannteste sei die Auszeichnung "Gastro Gold", die etwa das italienische Restaurant "Zio Peppe" in Moosburg schon erhalten hat, so Geschäftsführer Jürgen Deinhamer. Seit 2016 gibt es nun den Preis "Lokal des Jahres" - mit verschiedenen Kategorien und unterteilt in die Regionen Oberbayern, Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz und Franken. Ganz bewusst habe man das so gemacht, sagt Deinhamer, "weil zum Beispiel ein Schweinebraten in Ober- und in Niederbayern anders gemacht wird und die Küchen deshalb nicht miteinander vergleichbar sind".

Die Kategorie Kino-Gastronomie haben die Restauranttester erst seit vergangenem Jahr im Programm, und das Angebot an Lokalen ist hier nicht so üppig wie in anderen Sparten, etwa bei bayerischen oder italienischen Restaurants. Aber das soll die Leistung des Moosburger Rosenhofteams nicht schmälern. "Wir haben das Lokal mit zwei Leuten getestet und waren von der Küche total begeistert", so Deinhamer. Getestet wird anonym und nur an einem einzigen Tag. "Wenn der Koch da einen schlechten Tag hat, hat er Pech gehabt", sagt Deinhamer. Aber das sei nun mal so, in der Gastronomie dürfe man sich keinen schlechten Tag erlauben, sonst trügen unzufriedene Gäste schlechte Erfahrungen nach außen. Der Rosenhof, wo die Tester unter anderem die Rinderroulade mit Blaukraut und Brezenknödel überzeugte, punktete allerdings nicht nur beim Essen. Bewertet wird das gesamte Rundumpaket samt Service, Freundlichkeit, Sauberkeit, Ambiente und Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Rosenhof-Lichtspiele haben sich selbst für die Auszeichnung beworben. Auch andere Kinos hätten eine gastronomische Versorgung, "aber oft halt nur mit Fastfood und so - wir sind ein Familienbetrieb mit einer richtigen Wirtschaft mit bürgerlicher Küche, das ist schon bisserl was anderes", sagt Betreiber Josef Dollinger. Damit gerechnet, die Auszeichnung zu bekommen, habe er dennoch nicht. Deshalb ist die Freude jetzt umso größer. "Das ist schon eine Bestätigung, dass wir wohl nicht alles falsch gemacht haben", sagt Dollinger. "Alles steht und fällt aber mit dem Personal, angefangen vom Koch, über das Küchenpersonal bis zum Service", betont der Rosenhof-Chef. Als Belohnung werde man sich fürs Personal "was einfallen lassen".

Lob gab es bei der Preisverleihung am Donnerstag auch von Bürgermeisterin Anita Meinelt. "Der Rosenhof ist ein Markenzeichen geworden, damit können wir als Stadt werben, die Leute kommen von weit her dorthin", sagte sie. Küchenchef Feiner sei mit seinem Essen übrigens "verantwortlich für die Gewichtszunahme der Bürgermeisterin". Bei der Eröffnung des Kinos habe sie einst "prophezeit, dass das ein Wohlfühltempel wird - und genau so ist es auch gekommen".

Alexander Kappen

© SZ vom 18.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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