Grundschule am Fürholzer Weg in Neufahrn:Immer noch nicht ganz fertig

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Auch zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung bereitet das Projekt weiterhin Sorgen

Man bemüht sich hörbar um Optimismus: "Es hat sich nicht nichts getan", sagte etwa Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), und Architekt Coskun Kocak stellte fest: "Wir sind weiter als vor sechs, sieben Monaten." Die neue Grundschule am Fürholzer Weg bleibt aber weiter ein Neufahrner Sorgenkind. Das ist in der jüngsten Sitzung des Flughafen-, Planungs- und Bauausschusses einmal mehr deutlich geworden. Denn auch zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung ist der Komplex nicht ganz fertig, und die Mängelliste ist noch immer lang.

Zumindest im Fall der Regenpausenhalle, die allen einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte, scheint sie nun aber weitgehend abgearbeitet zu sein. Zwar war zuletzt im Fassadenbereich Regenwasser eingetreten, was wiederum die Schreinerarbeiten in der Halle vorübergehend behindert hatte. Diese ist aber inzwischen benutzbar.

Ein besonders kritischer Punkt war in der Vergangenheit die Eingangstür, die vom Sekretariat aus automatisch zu öffnen sein soll. Das war lange nicht so wie geplant möglich, funktioniert aber inzwischen, wie es in der Sitzung hieß. Türbauer, Elektriker, der Elektroprojektant und die Steuerungssoftwarefirma hätten das gemeinsam möglich gemacht.

Die Streckmetallfassadenarbeiten sind dagegen weiter ein wunder Punkt. Gleiches gilt für die Erneuerung der Außenputzflächen mit dem fehlerhaften Strukturputz. In diesem Fall ist aktuell auch eine Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet. "Wir sind leider noch nicht da, wo wir nach dem letzten Bericht gehofft hatten", bedauerte Bürgermeister Heilmeier.

Wie in früheren Sitzungen kam von Gemeinderäten heftige Kritik. Bald kämen die ersten Schüler, die in dem Neubau eingeschult wurden, schon wieder aus der Schule heraus, schimpfte etwa Burghard Rübenthal (CSU). Er würde sich deshalb mehr Nachdruck in den Verhandlungen mit den beteiligten Firmen wünschen. Zumal es da auch um wirklich brisante Punkte wie den fehlenden Brandschutzbericht gehe. Rübenthal sprach von mangelhafter Bauaufsicht und präsentierte einen ganzen Fragenkatalog, der abgearbeitet werden soll. Markus Funke (Freie Wähler) beklagte ebenfalls ein "Rumgeeiere" und forderte einen regelmäßigen Jour Fixe, an dem auch ein Anwalt der Gemeinde beteiligt werden müsse.

Coskun Kocak von Wulf Architekten zeigte Verständnis für all "den Frust", fühlte sich aber auch zu Unrecht kritisiert. "Wir können nicht für Gewerke, die nicht in unserer Verantwortung sind, die Haftung übernehmen", stellte er fest. Nicht alles betreffe den Hochbau. Beteiligt seien auch Fachplaner und Projektsteuerer, aber "nur ich sitze hier".

© SZ vom 29.01.2020 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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