Grundschule am Fürholzer Weg:Enttäuschung zum Schulstart

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Die neue Grundschule am Fürholzer Weg ist definitiv nicht fertig. Damit wird die Schulleitung vorerst auch weiter keinen Termin für eine Einweihung festlegen. (Foto: Marco Einfeldt)

Anders als angekündigt sind die Firmen, die in den Ferien längst überfällige Nachbesserungen an der neuen Grundschule am Fürholzer Weg vornehmen sollten, offenbar nicht da gewesen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das mittlerweile dritte Schuljahr in der neuen Grundschule am Fürholzer Weg hat für Rektor Josef Eschlwech mit einer weiteren herben Enttäuschung begonnen: Anders als angekündigt sind die Firmen, die in den Ferien längst überfällige Nachbesserungen an dem Neubau vornehmen sollten, offenbar nicht da gewesen. "Der Zustand ist wie vor den Ferien", musste Eschlwech feststellen, und er ergänzte: "Der Zustand ist auch nicht anders als vor zwei Monaten - seitdem wurde nichts getan."

Konkret geht es noch immer um die Streckgitterfassade, den Pausenhof-Boden und den Übergang zur benachbarten Jahnschule, Letzterer sei mittlerweile "von außen schön anzuschauen", räumt der Rektor ein. Wirklich fertig sei er aber nicht, immerhin könne er aber benutzt werden.

Ein weiterer Punkt, den der Schulleiter eigentlich fast schon abgehakt hatte, macht nun auch wieder Sorgen: Die automatische Steuerung der Eingangstür hat Aussetzer. "Manchmal geht sie, manchmal nicht", so Eschlwech.

Der Unterrichtsbetrieb läuft zwar, "da gibt es keine Einschränkungen". Aber der Rektor betont: "Die Schule ist definitiv nicht fertig'". Damit wird er vorerst auch weiter keinen Termin für eine Einweihung festlegen. "Den gibt es erst, wann alles wirklich fertig ist", betont Eschlwech, der auch für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt und Schulreferent ist.

Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) hat für Freitag einen Besprechungstermin im Rathaus angesetzt, um die aktuelle Situation zu besprechen und zu klären, woran es in den Ferien womöglich gehakt hat. Grundsätzlich habe die Gemeinde aber wie seit über einem Jahr das Problem, dass sie zwar einen Rechtsanspruch auf nötige Nachbesserungen habe, den Firmen dafür aber keine Fristen mehr setzen könne, erklärt Heilmeier. Und weil viele Auftragsbücher wegen des Baubooms eben voll seien, könne man den Firmen dann wegen der Nachbesserungen an der Schule nur "nachlaufen". Letztlich habe man dann nur die Möglichkeit, immer wieder nachzuverhandeln oder die Arbeiten anderweitig zu vergeben und damit dann auch "doppelt zu zahlen".

Schon länger zeichnet sich ab, dass es in Zusammenhang mit der Schule noch länger Rechtsstreitigkeiten geben wird. Da sei es dann zum Teil möglicherweise sinnvoller, den Streit abzukürzen und Kompromisse zu schließen, auch wenn das finanzielle Einbußen bedeute, sagt der Bürgermeister. Erst vor kurzem wurde in einem Fall ein gerichtlicher Vergleich geschlossen. Die Estrich-Rechnung über 62 000 Euro erschienen der Bauleitung und dem Projektsteuerungsbüro zu hoch, nur knapp die Hälfte der Summe wurde freigegeben, bei der Restsumme hat man sich schließlich in der Mitte getroffen. Eine vernünftige Lösung, findet Heilmeier, und auch der Gemeinderat hat bereits zugestimmt.

Am Ende wird die Gemeinde für die Grundschule wohl doch mehr als die 18,2 Millionen Euro hinlegen müssen, von denen lange die Rede war. Heilmeier geht aber davon aus, dass man die mittlerweile als Maximalsumme festgelegt von 20,6 Millionen Euro trotzdem nicht in vollem Umfang brauchen wird.

© SZ vom 13.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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