Westtangenten-Baustelle:Sensibler Ansprechpartner

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Die Arbeiten für die Baustraße im Vöttinger Moos sind bereits in vollem Gange. Sie verläuft teilweise auch auf der Trasse der späteren Westtangente. (Foto: Marco Einfeldt)

Franz Piller von der Stadtverwaltung bezieht ein Büro an der Baustelle der Westtangente, um für besorgte Bürger da zu sein.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Vorbereitungen laufen, doch bald wird Franz Piller von der Stadtverwaltung sein Baubüro an der Baustelle für die Freisinger Westtangente beziehen, um dort ansprechbar für die betroffenen Bürger zu sein. Bei diesem größten Tiefbauprojekt in der Freisinger Geschichte, an das zumindest er sich erinnern könne, betonte Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Montag bei einer Pressekonferenz Rathaus, müssten schließlich viele Gespräche mit den unmittelbaren Anwohnern geführt werden. "Und das muss möglichst sensibel gehandhabt werden", verdeutlichte Eschenbacher.

Derzeit laufe die zweite Ausschreibung für den Tunnel, berichtete Franz Piller. Die erste europaweite Ausschreibung habe aufgehoben werden müssen, weil die Ergebnisse teilweise nicht vergleichbar gewesen seien. Nun sei eine neue, noch enger gefasste und an neue Richtlinien angepasste Ausschreibung erarbeitet worden.

Festgestellt worden sind nur ein paar kleine Risse

"Wir rechnen damit, dass wir im Oktober den Auftrag vergeben können", sagte Piller. Im November solle dann mit den Arbeiten begonnen werden. Schon im September sollen zur Vorbereitung für den Tunnelbau weitere beweissichernde Maßnahmen an den Gebäuden in Vötting vorgenommen werden. Für den Tunnelbau muss das Grundwasser abgesenkt werden, und um hinterher mögliche Schäden und Absenkungen an den Gebäuden feststellen zu können, werden vorher Markierungen gesetzt. Ein Probeabsenkversuch hatte bereits 2014 an verschiedenen Stellen in Vötting stattgefunden. Die Befürchtungen der Anwohner seien damals groß gewesen.

"Teilweise sprach man vom Einstürzen ganzer Gebäude. Dies hat sich glücklicherweise nicht bestätigt", sagte Piller. Festgestellt worden seien lediglich ein paar kleine Risse und die seien auch eher kosmetischer Natur gewesen. Jetzt dauerten die Bauarbeiten natürlich länger als 2014 bei dem Probeabsenkversuch. Darum werde das Gebiet für die Beweisscherung vergrößert. Die Anwohner würden in den kommenden Tagen schriftlich über die Baumaßnahme informiert. Das Schreiben werde gerade vorbereitet. Genannt würden den Anwohnern auch alle Ansprechpartner. Auf der Homepage der Stadt werde über den Fortgang der Bauarbeiten für die Westtangente informiert.

Tunnelanstich erst im Frühjahr 2017

Mit dem eigentlichen Tunnelanstich werde voraussichtlich im Frühjahr 2017 begonnen. Vorher solle der sogenannte Voreinschnitt angelegt und die Baustraße im Freisinger Moos fertiggestellt sein, auch um Vötting vom Baustellenverkehr zu entlasten. Das Erdmaterial aus dem Tunnelbau, Kies und Tonerde, werde für den Dammbau verwendet.

Als Herausforderung bezeichnete Projektleiter Franz Piller die nötige Verlegung einer Gashochdruckleitung der Stadtwerke München. "Diese Maßnahme allein kostet uns 450 000 Euro", sagte er. Schon begonnen worden sei am Montag mit dem Bau der Brücke über die Bahnlinie Neufahrn-Freising.

© SZ vom 02.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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