Glatt und gerade:Keine Ausreden mehr

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Eine schnurgerade Bahn ohne Rinnen, nach der Sanierung müssen die Echinger Stockschützen genau zielen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Echinger Stockschützen haben ihre Anlage saniert - wer künftig nicht trifft, kann es nicht auf die Bahn schieben

Von Klaus Bachhuber, Eching

Eine neue Taktik müssen die Stockschützen der Echinger Vereine beim diesjährigen Gemeindeturnier im Juni anwenden. Sie können jetzt immer dahin zielen, wohin der Stock soll. In den vergangenen Jahren waren meist die Schützen erfolgreicher, die eine Stelle etwa einen halben Meter neben dem gewünschten Ziel anvisierten, denn für Kursabweichungen sorgte die marode Bahn. Jetzt haben Verein und Rathaus die Anlage im Freizeitgelände runderneuert. Gerade laufen die letzten Arbeiten, zur Einweihung am 26. Juni soll alles fertig sein.

1976 waren für den neuen Eisstockschützenverein ESV drei Asphaltbahnen im Freizeitgelände angelegt worden, 1985 wurden zwei weitere angebaut. Beim Entfernen des Asphalts hat man nun festgestellt, dass seither zweimal mit weiteren Schichten nachgebessert wurde, einfach über dem ersten Belag. Jetzt mussten der Asphalt entsorgt und die 650 Quadratmeter große Anlage mit wasserdurchlässigen Pflastersteinen neu belegt werden.

Diese neue Technik des Stockbahnen-Baus erlaubt eine größere Flexibilität bei Reparaturen oder Umbauten. Dass sich die Steine unterschiedlich setzen und in der Folge Kanten in der Bahn bilden könnten, sei angesichts der Vorbehandlung des Untergrunds auf absehbare Zeit ausgeschlossen, sagt ESV-Vorsitzender Robert Dürr. Derzeit werden die nagelneuen Steine, die noch deutlich strenger zu bespielen sind als der gewohnte Asphaltbelag, mit einer Eigenkonstruktion der Vereinsmitglieder abgeschliffen, so dass sie spätestens zum Eröffnungsturnier auch einen geschmeidigen Untergrund abgeben.

Ein erstes Brotzeitturnier hat der Verein schon spielen können. "Wir sind happy", schwärmt Dürr, "die Dinger laufen wieder gerade!" Neu angebracht wurde auch eine Bande hinter den Bahnen eins bis drei, als Schutz für die Zuschauer und Besucher des Vereinsheims in der Ziellinie der drei Bahnen. Neben den Schleifarbeiten bringen die Vereinsmitglieder gerade die Wege und Grünanlagen auf Vordermann. Auch die Lastwagenzufahrt für die Bauarbeiten wird wieder begrünt.

Aus der Historie der Anlage besteht noch die Regelung, dass drei der Bahnen in Gemeindebesitz sind und folglich der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, die zwei anderen sind Eigentum des Vereins. Erwartet wurden Kosten von rund 43 000 Euro. Mit der Zusage aus dem Rathaus, die Sanierung finanziell zu unterstützen, hatte der Gemeinderat auch den Auftrag mitgegeben, diesen Zuständigkeitsmix neu zu regeln, erste Gespräche laufen.

Der ESV zählt derzeit 70 Mitglieder, etwa die Hälfte ist auf den Bahnen aktiv. Jährlich spielen die Stockschützen 30 bis 40 Turniere. Mit der neuen Anlage sieht Vorsitzender Robert Dürr, der seit einem Jahr im Amt ist, auch neue Perspektiven. "Sportlich ist das ein Riesenvorteil", betont er. So werde man nun verstärkt in die Jugendförderung einsteigen und so "den Verein von unten aufbauen". Auch hat der ESV traditionell eine starke Damenbeteiligung, auch im aktiven Geschehen, was forciert werden soll. Große sportliche Ziele sind für die Mannschaft in der Kreisklasse nicht der primäre Fokus.

Eingeweiht wird die neue Anlage am Montag, 26. Juni, 17 Uhr, mit einem kleinen Festakt. Daran schließt sich dann gleich das zweitägige Gemeindeturnier an. Auf dem neuen Belag gibt es nun keine Ausreden mehr, warnt Dürr: "Wenn man jetzt nicht trifft, ist man nur noch selbst schuld."

© SZ vom 24.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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