Gewisse Verzögerung:Komplizierte Vorgehensweise

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Das beauftragte Büro darf für den Umbau der Lerchenfelder Feuerwache nur die Genehmigungsplanung erarbeiten, die nächsten Schritte müssen europaweit ausgeschrieben werden - vermutlich gibt es dann ganz neue Planer

Von Johann Kirchberger, Freising

Die Planungen für den Umbau des Lerchenfelder Feuerwehrhauses, offiziell genannt Feuerwache II, gehen weiter, wenn auch mit einer gewissen Verzögerung. Der Finanzausschuss stimmte jetzt der von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehensweise zu, und die ist nicht unkompliziert. Das beauftragte Büro KPT Architekten darf nämlich nur die Genehmigungsplanung erarbeiten, der Rest der Objektplanung für das Vorhaben an der Katharina-Mair-Straße muss europaweit ausgeschrieben werden. Dann werden vermutlich neue Planer übernehmen.

Genehmigt hat der Finanzausschuss auch die Kosten, die derzeit mit 9,1 Millionen Euro kalkuliert werden. Man werde sich bemühen, diesen Betrag einzuhalten, sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, "aber ich kann mir schon vorstellen, dass es noch weiter nach oben geht". Zum einen wegen der allgemeinen Preissteigerungen, zum anderen weil noch nicht abgesehen werden könne, wie die Angebote der Firmen ausfielen. Das hänge stark von der Lage der Bauwirtschaft in den kommenden Jahren ab. Wenn die 9,1 Millionen nicht eingehalten werden könnten, müsse man entweder nach Einsparungen suchen oder die Mehrkosten schlucken.

Der eigentliche Projektbeschluss soll nach europaweiter Ausschreibung erst Mitte 2022 gefällt werden, im zweiten Quartal 2023 soll mit dem Bau begonnen und in der zweiten Jahreshälfte 2024 der Umbau bezogen werden. "Wir fahren gut damit, die Feuerwehrleute zu motivieren und gut auszubilden", sagte Stadträtin Susanne Günther (Grüne), "die Feuerwehr muss zukunftsfähig gemacht werden".

Nach dem bisherigen Stand der Planung soll die bestehende Fahrzeughalle erhalten und auch während der Bauphase in Betrieb bleiben. Die Oldtimergarage soll abgebrochen und im rückwärtigen dreistöckigen Erweiterungsbau wieder integriert werden. Dort befinden sich im Erdgeschoss auch der neue Waschplatz und ein weiterer Stellplatz. Der neue Eingangsbereich soll die Umkleiden für 120 Einsatzkräfte erschließen. Dabei werde auf die Trennung der Lauf- und Fahrwege der anrückenden und ausrückenden Kräfte geachtet, hieß es. Aufgrund der deutlich niedrigeren Raumhöhe zur Fahrzeughalle ergibt sich oberhalb der Umkleiden ein Zwischengeschoss, in dem Technik- und Lagerflächen untergebracht werden können. Im eigentlichen ersten Obergeschoss sind nach derzeitigem Planungsstand der Bereitschaftsraum mit Küche und großzügiger Dachterrasse, der Jugendraum, Sanitäranlagen und ein Getränkelager vorgesehen. Das zweite Obergeschoss soll einen Schulungsraum mit Teeküche und Sanitäranlagen, das Wachleiterbüro, Lagerflächen sowie einen Fitnessraum mit Sauna und Ruheraum beherbergen. Sämtliche Etagen können mit einem Aufzug erreicht werden.

Neu an der zuletzt diskutierten Planung ist, dass alle Fassaden begrünt werden und ein Übungsturm gebaut werden soll. Die Notwendigkeit dafür habe sich ergeben, weil bei Brandeinsätzen zunehmend Leitern und Drehleiterfahrzeuge zum Einsatz kommen.

Das knapp 5000 Quadratmeter große Gelände wird einmal eine bebaute Fläche von 1400 Quadratmeter haben, die Brutto-Grundfläche beträgt 1870 Quadratmeter und der Brutto-Rauminhalt soll 7600 Kubikmeter umfassen.

© SZ vom 27.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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