Gesalzene Rechnung:Teures Wasser

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Der Preis für das kostbare Nass könnte im kommenden Jahr in Moosburg um knapp 50 Cent pro Kubikmeter steigen, kündigt Werksausschussvorsitzender Dollinger an. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine vorläufige Kalkulation

Von Alexander Kappen, Moosburg

Vizebürgermeister Josef Dollinger (FW), Vorsitzender des Werkausschusses, druckste in der Sitzung am Mittwochabend nicht lange herum. Er überbrachte die Hiobsbotschaft gleich zu Beginn. "Es wird ziemlich sicher eine Wasserpreiserhöhung zum 1. Januar 2016 geben", kündigte er an. Und diese Erhöhung könnte es in sich haben. Am Nachmittag hatte er das Ergebnis der neuen Globalberechnung erhalten. Und diese, so Dollinger, sehe "kalkulatorisch eine Erhöhung von derzeit 1,14 Euro pro Kubikmeter auf 1,63 Euro vor, auch wenn das nur vorläufig ist und noch geprüft werden muss". Für den Erfolgs- und Vermögensplan des Wasserwerks, der am Mittwoch einstimmig zur Annahme durch den Stadtrat empfohlen wurde, hatte man mit 1,35 Euro kalkuliert.

Auch Kämmerer Hans Walther verwies darauf, "dass noch keine Prüfung und Gespräche stattgefunden haben, das ist nur eine vorläufige Grundkalkulation". Martin Pschorr (SPD) ist "noch nicht ganz klar", warum die Erhöhung gleich so drastisch ausfällt. Er mahnte dazu, bei der Prüfung genau zu schauen, "auf welcher Kalkulationsgrundlage die Berechnung entstanden ist - wenn da, wie schon mal in der Vergangenheit, irgendwo ein Fehler drin ist, kommt man unter Umständen zu einem ganz anderen Ergebnis".

Im vergangenen Kalkulationszeitraum von 2012 bis 2015 war zugunsten der Verbraucher eine Gebührenüberdeckung aus den Jahren davor eingerechnet worden. Dadurch war der Kubikmeterpreis in den vergangenen drei Jahren um 18 Cent billiger, als ursprünglich geplant. Dass die Gebühren laut der neuen Kalkulation von 2016 an erhöht werden, ist daher nicht verwunderlich, zumal auch Sanierungsmaßnahmen und Investitionen ins Haus stehen. "Aber ein Preis von 1,63 Euro kommt mir schon sehr hoch vor", so Pschorr.

Eigentlich ist das Wasserwerk auf einem ganz guten Weg, so der Tenor bei der Besprechung des Jahresabschlusses 2013, der bei der Sitzung ebenfalls vorgestellt wurde. Nach einem deutlichen Minus im Jahr 2012 "haben wir beim Jahresergebnis 2013 ein Plus von 307 000 Euro nach Steuern", berichtete Wirtschaftsprüfer Bernhard Popp. Es sei "sparsam und ordnungsgemäß" gewirtschaftet worden. Die Umsatzerlöse stiegen im Gegensatz zum Jahr 2012 von knapp 1,1 auf 1,36 Millionen Euro. Irene Bauer wollte wissen, warum die abgegebene Wassermenge 2013 so stark gestiegen sei. Das liege an zwei Leitungsschäden, "bei denen wir einen großen, schleichenden Wasserverlust hatten", erklärte Werksleiter Reinhard Teppert.

Um im Vermögensplan für 2016 - er hat ein Volumen von 652 000 Euro - die anfallenden Ausgaben decken zu können, muss das Wasserwerk neue Kredite in Höhe von gut 380 000 Euro aufnehmen. Der Erfolgsplan, der Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1,8 Millionen Euro vorsieht, wird auch über eine Zuführung vom Vermögensplan in Höhe von 138 500 Euro abgedeckt. Diese Zuführung basiere auf dem zunächst kalkulierten Kubikmeterpreis von 1,35 Euro, den man benötige, um auf den angepeilten Erlös von 1,35 Millionen Euro zu kommen, erklärte der Ausschuss-Vorsitzende. "Wenn die Gebühr höher ausfällt, reduziert sich die Zuführung", so Dollinger weiter. Am Ende des laufenden Jahres wird das Wasserwerk Schulden in Höhe von 3,9 Millionen Euro haben. Bis Ende 2016 erhöht sich der Betrag dann um genannte 380 000 Euro.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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