Bekommt das neue Günzenhausener Feuerwehrhaus doch einen Bürgersaal? Zweimal hat der Gemeinderat diese Doppelnutzung abgelehnt - beide Male aber gab es da noch ein Gasthaus am Ort mit Saal. Mittlerweile laufen im Dorfgasthof Umbauarbeiten, nach denen zwar die Gaststätte wieder nutzbar sein soll, aber ohne Saal. Die Vision der Günzenhausener Vereine wäre, dass die Gemeinde auf Wirtsgrund neben dem Lokal einen Saal baut - aber da zeigt sich das Rathaus skeptisch.
Auf fremden Grund ein neues Gebäude zu errichten, das aufgrund seiner Lage am Fuß der Kirche mit Schwierigkeiten und denkmalschützerischen Auflagen rechnen müsste; und parallel baut man mit dem Feuerwehrhaus ein neues Gebäude, in das ein Saal für lau zu integrieren wäre? Für Bürgermeister Sebastian Thaler war die Frage entschieden, ehe sie gestellt war, er plädierte seit jeher für die Integration des Saals ins Feuerwehrhaus.
Offenbar hatte es im Sommer eine Besprechung der Günzenhausener Vereine gegeben, bei der Zweite Bürgermeisterin Stefanie Malenke die Gemeinde vertrat. Dabei soll es erheblichen Unmut über eine Auslagerung des Dorfgeschehens in einen Saal am Ortsrand gegeben haben. Die Bedenken wurden im Bauausschuss nun aufgegriffen. Thaler kündigte an, noch im September das Gespräch mit den Vereinen zu suchen und für den Bürgersaal im Feuerwehrhaus zu werben, bis dahin wurde eine Entscheidung zurückgestellt. Geplant wird aber weiter mit dem Saal. Wie der analoge Bürgersaal im Feuerwehrhaus Dietersheim würde der Günzenhausener Saal etwa 130 Quadratmeter groß. Die Feuerwehr würde ihn parallel als Schulungsraum nutzen. Sollte auf den Saal verzichtet werden, würde der Raum auf die Größe eines Schulungsraums reduziert.
Im Vergleich zur bisherigen Planung ist der Entwurf des neuen Architekturbüros Wehkamp/Köhler gedreht und damit in West-Ost-Richtung parallel zum Lichtweg situiert. Die Halle für die Feuerwehrfahrzeuge mit drei Stellplätzen ist nördlich angesetzt und damit unmittelbar an der Straße. Mit den neuen Planern laufe die Zusammenarbeit wunderbar, freute sich Gemeinderat Bernhard Wallner, zugleich Vorsitzender des Günzenhausener Feuerwehrvereins, mit der Planung sei die Feuerwehr restlos zufrieden. Den früheren Planern war mit CSU-/FW-Mehrheit im Gemeinderat gekündigt worden, nachdem sich unter anderem die Feuerwehr massiv über die Zusammenarbeit beschwert hatte. Eine Kostenschätzung für die Neuplanung soll im November vorgestellt werden.