Gemeinden müssen zustimmen:Fakten schaffen

Lesezeit: 2 min

Die elf Bürgermeister im Zusammenschluss "Integrierte Ländliche Entwicklung" im Ampertal wollen noch vor den nächsten Kommunalwahlen einen Geschäftsführer und einen Klimaschutzbeauftragtem anstellen

Von Katharina Aurich, Kirchdorf

Die elf Bürgermeister des interkommunalen Zusammenschlusses "Integrierte Ländliche Entwicklung" (ILE) wollen einen Geschäftsführer und einen Klimaschutzmanager einstellen. Dazu bedarf es der Zustimmung sämtlicher elf Gemeinderäte in Allershausen, Attenkirchen, Fahrenzhausen, Haag, Hohenkammer, Kirchdorf, Kranzberg, Langenbach, Paunzhausen, Wolfersdorf und Zolling sowie des Freisinger Stadtrats. Erst dann könne eine fast vollständige Finanzierung der Stellen durch den Freistaat beantragt werden. Wenn alles gut laufe, würden die Posten in einem Jahr ausgeschrieben, skizziert Konrad Springer, ehrenamtlicher Geschäftsführer des ILE.

An diesem Dienstag, 6. Dezember, steht das Konzept in Kirchdorf auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Der interkommunale Zusammenschluss hat sich im Mai diesen Jahres mit der Vereinsgründung eine verbindlichere Struktur gegeben. Und der Verbund kann bereits einige Erfolge wie ein gemeinsames Energiekonzept und einen Gewässerentwicklungsplan vorweisen. Aber diese Vorhaben dauern lange und bisher wurde die Koordinierungs- und Überzeugungsarbeit ehrenamtlich geleistet. Zwar mache die Arbeit Spaß und die elf Rathauschefs verbinde ein gutes Arbeitsklima, aber so könne es auf Dauer nicht weiter gehen, sagt Konrad Springer, der in drei Jahren das Ehrenamt abgeben will. Daher trafen sich die Bürgermeister der Ampertalgemeinden zu einem Workshop und diskutierten, wie sie ihre Zusammenarbeit gestalten könnten. Bevor nach den nächsten Kommunalwahlen 2020 einige von ihnen, unter anderem Vorsitzender Rupert Popp aus Allershausen, in den Ruhestand gehen, wolle man mit diesen beiden Stellen Fakten schaffen und den Weg für eine effiziente Zusammenarbeit auch in Zukunft ebnen, laute ein Ergebnis des Workshops, berichtet Springer.

Die beiden Stellen werden zunächst drei Jahre lang überwiegend vom Freistaat gefördert, denn interkommunale Zusammenarbeit sei die Zukunftsperspektive und jede Kommune müsse nur 2000 Euro jährlich pro Stelle aufbringen. Springer wird die Anträge für eine Förderung erarbeiten, denn der 57-jährige ehemalige Kirchdorfer Bürgermeister war von Anfang an die treibende Kraft hinter ILE. Aufgabe der neuen Mitarbeiter werde sein, Ideen aufzugreifen und projektreif zu machen sowie Fördermittel etwa für Energieeinsparungen oder den Naturschutz zu beantragen. Das ILE leiste jedoch nur die konzeptionelle Vorarbeit, die Planungshoheit liege bei den Gemeinderäten, ohne ihre Zustimmung gehe gar nichts, erläutert Springer. Er wirbt immer wieder für die interkommunale Zusammenarbeit, auch wenn sich Projekte durch den hohen Abstimmungsbedarf in die Länge zögen, "wir müssen weg vom Kirchturmdenken und gemeinsam unsere Dörfer zukunftsfest machen", appelliert Springer. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Gemeinderäte der elf Kommunen das auch so sehen und der Beantragung der beiden Stellen zustimmen werden.

© SZ vom 06.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: