Gemeinde sucht den Schulterschluss:Eching hofft auf Hilfe aus Garching

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Die geplante Ortsumfahrung von Dietersheim stößt auf verschiedene Bauprojekte der Nachbargemeinde. Als größtes Problem gilt aber der hohe Bedarf an ökologischen Ausgleichsflächen für die Straße

Von Klaus Bachhuber, Eching

Für die geplante Ortsumfahrung von Dietersheim sucht Eching jetzt den Schulterschluss mit Garching. Am Donnerstag wird Bürgermeister Josef Riemensberger im Garchinger Stadtrat die Planvarianten und Absichten des Nachbarn vorstellen. Alle kleinen Varianten einer Umgehungsstraße würden in etwa bei der Gemeindegrenze von Eching und Garching in die bestehende Staatsstraße einmünden, die ehemalige B 11. Die ganz große Lösung hingegen würde südlich von Dietersheim die bisherige Trasse nicht wieder erreichen, sondern einige hundert Meter westlich parallel direkt zur Autobahnanschlussstelle Garching-Nord führen.

Die Dietersheimer Ortsumfahrung stößt damit mitten in ein Gemengelage an Themen und Projekten, die Garching gerade für diese Ecke wälzt. Zwischen Ortsgrenze und dem Forschungscampus soll ein neues Wohngebiet entwickelt werden, das Wissenschaftsgelände selbst braucht Erweiterungsflächen und unmittelbar an der Autobahn soll ein neuer Windpark entstehen, der sich nach Betreibervisionen auch auf Dietersheimer Flur ausdehnen sollte. Mindestens ein Idealstandort eines Garchinger Windrades kollidiert dabei bereits jetzt mit der Ideallinie der Dietersheimer Umgehung, da die erforderlichen Mindestabstände nicht eingehalten würden.

Dabei sind für die Entlastungsstraße für Dietersheim auch auf Echinger Flur noch genügend Hausaufgaben zu erledigen. Alle Trassenvarianten, die westlich um den Ort führen sollen, haben nach vorbereitenden Untersuchungen des Rathauses eminent hohen Bedarf an ökologischen Ausgleichsflächen, die der Bürgermeister in einer ersten Schätzung mal als größtes Problem des Bauprojekts charakterisiert hat. Die Trassenführung östlich von Dietersheim, parallel zur Isar, schleppt das Rathaus zwar noch durch seine Planungen, aber gewollt ist sie nicht wirklich.

Außerdem hat sich Eching noch nicht dazu bekannt, die Straße auch realisieren zu wollen. Die Trägerschaft beinhaltet dann immerhin alle Prozessrisiken, ganz abgesehen von der Finanzierung. Das Land als Träger der Staatsstraße hat die Bauerlaubnis gegeben und wird wohl einen Betrag beisteuern, der ansonsten für die Sanierung der Ortsdurchfahrt nötig geworden wäre. Eching möchte aber den Landkreis ins Boot holen, da mit der Ortsumfahrung auch die Verbindungen von Neufahrn in den Süden geregelt werden sollen, die jetzt via Neufahrner Straße auf einer Ortsstraße durch Dietersheim rauschen. Oder eben Garching als weiteren Partner, wenn die Stadt auch Interesse an einer der Varianten erkennt und sie für ihre Zwecke mitgestalten möchte.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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