Gemeinde Eching:Neue Badefreuden

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Mit einem Bürgerfest wird im Juni der Hollerner See freigegeben

In diesem Sommer gibt es im Münchner Norden eine neue Alternative zum Baden. Mit dem Hollerner See soll das weitaus größte Gewässer der Region im Juni zur Badenutzung freigegeben werden. Geplant ist ein großes Bürgerfest. 28 Hektar Seefläche sind dann weitestgehend zur Badenutzung erschlossen. Was seit 2011 als Hollerner See nicht besonders populär bei den Badefreunden war, stellte nur einen Prolog für den Freizeitbetrieb dar, der im Sommer losgehen soll. Anschließend an die Badebucht und die gemauerte Uferbefestigung am Südufer zieht sich nun ein Badestrand in mindestens dreifacher Länge entlang des Ost- und Nordufers.

Mit dem Abzug des Kieswerks, das die Fläche über 30 Jahre ausgebeutet hat und so den Grundwassersee entstehen ließ, wurde die nötige Rekultivierung bereits auf die Erholungsplanung ausgelegt. 2019 wurde Rasen gesät, Bäume und Sträucher wurden gepflanzt und das Gelände eingezäunt, um den Anwuchs zu schützen. Mit dem Rückbau der bis zuletzt genutzten Zufahrt für die Kieslaster zum Jahresende ist die Umsiedlung des Kieswerks an die Garchinger Straße komplett abgeschlossen. Für die geplante Gaststätte am Südufer ist wohl bereits ein Betreiber an Bord, ein konkreter Bauantrag liegt bislang aber nicht vor. Seegastronomie wird es im ersten Sommer daher noch nicht geben.

Das Echinger Rathaus plant zur Eröffnung ein Bürgerfest am 19. Juni. Träger des Sees wird der Erholungsflächenverein München sein. Die Betreuung teilen sich in einem kommunalen Zweckverband Eching, auf dessen Grund die komplette Fläche liegt, und Unterschleißheim, dessen Siedlungsgebiet im Westen fast bis ans Ufer reicht. Ein knappes Drittel des Seeufers im Nordwesten ist nicht als Badestrand erschlossen. Dieses Teilstück war als einstmals potenzieller Standort einer Seetherme über Jahre politischer Zankapfel. Zuletzt ist die Diskussion darüber versandet, so dass es momentan schlicht keinen Plan mehr für diese Fläche gibt. Faktisch bedeutet das, dass sie so naturnah und unverbaut bleibt, wie das ihre Verteidiger immer gefordert haben.

Weitergehende Erschließungspläne gibt es nur noch für eine Fläche jenseits des Südwestufers, wo ein Surfpark entstehen soll. Eine weltweit dritte Anlage nach dem Konzept, das auch am Hollerner See geplant ist, wurde zum Jahresende 2019 in Melbourne eröffnet. In Eching laufen die planungsrechtlichen Vorarbeiten. Zur Ansiedlung des etwa zwei Hektar großen Beckens muss die nötige Gesamtfläche aus dem dort geltenden Landschaftsschutzgebiet ausgeklammert werden. Eching hatte beantragt, gleich zwei Flächen südlich des Sees aus dem Schutzgebiet auszuklammern - neben dem potenziellen Surfpark auch eine Fläche weiter östlich - und dafür das Nordufer wieder ins Schutzgebiet zu integrieren. Dieser Deal stößt aber im Landratsamt nicht auf Gegenliebe, da grundsätzlich keine Flächen ohne konkrete Nutzungsplanung freigegeben werden sollen.

Das Rathaus müsste jetzt das Verfahren noch einmal neu für ausschließlich die sechs Hektar des Surfparks starten. Bürgermeister Sebastian Thaler sagte auf Anfrage, er bedauere diese Kleinteiligkeit: "Ich fände es positiv, wenn der ganze See neu geordnet würde." Die Fläche, die auf Vorrat ausgeklammert werden sollte, war einst für einen Caravanstellplatz gedacht gewesen und geistert aktuell als möglicher Standort für ein Echinger Sportzentrum durch mittelfristige Visionen.

© SZ vom 08.01.2020 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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