Geldautomaten-Sprenger:"Lady Kalaschnikov" geht Ermittlern ins Netz

Sie hatten einen Geldautomaten in einer Bank in Günzenhausen gesprengt und 10.000 Euro erbeutet. Nun hat die Polizei ein italienisches Paar und dessen Komplizen festgenommen.

Birgit Goormann

Man nennt sie die "Kalaschnikov Lady". Die 40-jährige Italienerin stand stets mit einer Maschinenpistole Wache, wenn sich ihr 41-jähriger Mann zusammen mit seinem 50-jährigen Komplizen an Geldautomaten zu schaffen machten.

Ein solchen hatte sie im Februar in einer Günzenhausener Bank mit einem Gasgemisch gesprengt und dabei 10.000 Euro erbeutet. Dieser mit Brachialgewalt vorgenommene Einbruch konnte nun durch die Kriminalpolizeiinspektionen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeiinspektion Erding geklärt werden.

Bei den Ermittlungen, unter anderem auch in Österreich und Italien, geriet das italienische Ehepaar und ihr Komplize in den Focus der Ermittler. Das Pärchen war in den vergangenen Jahren mit vielen gleichartigen Aufbrüchen von Geldautomaten bereits in Österreich und in Italien unangenehm in Erscheinung getreten und hatte eine in Österreich verhängte mehrjährige Freiheitsstrafe verbüßt. Sie wurden deswegen erst 2009 aus der Haft entlassen.

Da gegen sie ein Einreiseverbot für Österreich erlassen worden war, entschlossen sie sich, für eine neuerliche Sprengung eines Geldautomaten nach Bayern zu fahren. Hierzu suchten sie mehrere Tage nach geeigneten Objekten und wurden in Günzenhausen fündig. Die Sprengung verlief erfolgreich, und in der stürmischen Tatnacht fiel das Explosionsgeräusch auch nicht sonderlich auf. Mit der Tatbeute konnten sie schließlich unerkannt flüchten. Das Pärchen hat inzwischen ein Geständnis abgelegt.

© SZ vom 28.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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