Geld ist kein Problem:Jahresthema ist die Alte Post

Lesezeit: 2 min

Die Alte Post in Hohenkammer wird wohl durch einen Neubau ersetzt, der Gemeinderat diskutiert demnächst über die weitere Planung. (Foto: Lukas Barth)

Die Planungen für einen Neubau im Zentrum von Hohenkammer sollen abgeschlossen werden, Baubeginn wäre dann 2020

Von Petra Schnirch, Hohenkammer

Es hat sich alles ein wenig verzögert. In diesem Jahr aber will der Gemeinderat in Hohenkammer endgültig klären, was auf dem Grundstück der Alten Post in der Ortsmitte geschehen soll. Mitte Februar wird das Gremium einen Tag lang in Klausur gehen, um eine Lösung zu finden, wie Bürgermeister Johann Stegmair (CSU) sagt. In jedem Fall soll neu gebaut werden. Denn ein Gutachten hat ergeben, dass eine Sanierung des Gebäudes unwirtschaftlich wäre. Die Planungen sollen 2019 abgeschlossen werden, 2020 könnten dann die Bagger anrollen, hofft Stegmair.

Die Geschichte der zentral gelegenen Alten Post bewegt die Gemeinde seit Jahren. Ein indischer Investor, der in Dubai lebte, wollte die Wirtschaft in ein Wellness-Hotel umwandeln. Nach vielen Umbauten ging ihm offenbar das Geld aus oder er verlor das Interesse an dem Objekt und es lag lange brach. Vor zwei Jahren, nach seinem Tod, erwarb dann die Immobilien GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Gemeinde, das Gebäude. Ein Vorschlag ist, dort ein Boardinghaus unterzubringen und im Keller eventuell dringend benötigte Räume für Musikschule und Volkshochschule zu schaffen. "Wir wollen über alles reden", sagt Stegmair.

Er ist froh, dass das Gebäude genau untersucht wurde. Eine Sanierung wäre demnach mit Kosten von dreieinhalb bis vier Millionen Euro vor allem deshalb sehr teuer, weil der Besitzer dem Haus "große Schäden zugefügt" habe. Es müsste in weiten Teilen, überwiegend in Handarbeit, zurück in den Rohbau versetzt werden. "Wir wollten keine Gorch Fock in Hohenkammer", sagt Stegmair mit Blick auf die immer weiter steigenden Sanierungskosten für das deutsche Schulschiff. Deshalb habe sich der Gemeinderat für einen Neubau der Alten Post entschieden. Auch die Parkplatzsituation könne so besser gelöst werden, er selbst favorisiere eine Tiefgarage an dieser zentralen Stelle im Ort.

Bauherr wird die Immobilien GmbH sein, die Gemeinde will ihr ein Darlehen von einer Million Euro gewähren - das Geld liegt laut Stegmair schon bereit. Denn finanziell steht Hohenkammer gut da. Die Gemeinde ist schuldenfrei, auf der hohen Kante befinden sich noch einmal etwa zwei Millionen Euro an Rücklagen, bilanziert der Bürgermeister. Weiteres größeres Projekt für 2019 ist die Sanierung des Gehwegs an der B 13 vom Rathaus bis zur Brücke. Außerdem soll die Bauleitplanung vorangetrieben werden, weil die Firma Schenker ihren Betrieb erweitern möchte. Hohenkammer will darüber hinaus Vorrangflächen für den Kiesabbau festlegen, um die Entwicklung steuern zu können. Eine Abbaufläche gibt es bisher, zwei weitere Anfragen sind eingegangen.

Stolz ist Stegmair auf die Kinderbetreuung in seiner Gemeinde. Insgesamt 195 Plätze bietet das Haus des Kindes für Krippe, Kindergarten und Hort, 170 sind belegt. Die Buchungszeiten von 7 bis 18 Uhr dürften im ländlichen Raum ziemlich einmalig sein. In der alten Schule ist nach dem Auszug der Sparkasse (bis auf einen kleinen SB-Bereich) eine zweite Hortgruppe entstanden.

© SZ vom 23.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: