Gedenkstätte geweiht:Ein Ort für die Trauer

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Wolfgang Lanzinger und Irene Henninger weihen mit Franz Heilmeier und Michael Schöfer (v. r.) die Gedenkstätte. (Foto: Marco Einfeldt)

In Neufahrn gibt es nun einen Platz für früh verstorbene Kinder

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Eine Familie hat die Gedenkstätte für früh verstorbene Kinder offenbar schon entdeckt: Jemand hat auf eine der drei Basaltsäulen eine kleine Figur - einen schlafenden Babyengel - gelegt. Jetzt haben die evangelische Pfarrerin Irene Henninger und ihr katholischer Kollege Wolfgang Lanzinger die Gedenkstätte auf dem Friedhof auch geweiht. Angelegt wurde sie am Rande der Wiese vor der Aussegnungshalle.

Um die Säulen, in welche die Namen der verstorbenen Kinder eingraviert werden können, ist mit Basaltbruchplatten ein kleiner Platz gepflastert. Dort können Grab- oder Teelichter aufgestellt werden. Zwei Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Rund 34 000 Euro hat die Gemeinde in die von Bauamtsleiter Michael Schöfer geplante Gedenkstätte investiert. "Es ist wichtig, dass man mit seiner Trauer auch wohin gehen kann", betonte Bürgermeister Franz Heilmeier bei der Einweihung. Anders als früher können tot geborene Kinder mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm inzwischen auch beim Standesamt registriert und anschließend bestattet werden. Auf dem Neufahrner Friedhof ist das nun in einem eigens angelegten Blumenstreifen in der Wiese möglich. Unabhängig davon können sogenannte Sternenkinder wie bisher schon in einem bereits vorhandenen Familiengrab beigesetzt werden.

Derweil laufen auch die Planungen für die Friedhofserweiterung um gut einen Hektar im Nordosten weiter. Der Gemeinderat hat jüngst beschlossen, Vorschläge für die Gestaltung von bereits bekannten Planern einzuholen. Einen Realisierungswettbewerb wird es entgegen früheren Überlegungen im Rathaus aber nicht geben. Dafür müsse man keine 60 000 Euro ausgeben, hieß es im Gemeinderat mehrheitlich. Die weitere Planung soll möglichst bald in Angriff genommen werden. Denn derzeit sei man "schon ziemlich im letzten Eck", und bald werde der Platz für Gräber ausgehen, erklärte Bauamtsleiter Schöfer.

© SZ vom 03.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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