Ganz neue Ideen:Gedankenspiele zum neuen Rathaus

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Im Arbeitskreis des Echinger Gemeinderates kristallisieren sich zwei neue Varianten heraus. Sie sehen eine Passage beim Huberwirt vor und führen, so wie es derzeit aussieht, sogar zu einer Kostensenkung

Von Klaus Bachhuber, Eching

Bei den Umbauplänen des Echinger Rathauses stehen zwei zentrale Aspekte der Neugestaltung nun wieder im Fokus. Gibt es doch eine Passage zwischen Hauptstraße und Bürgerplatz außerhalb des Hauses, also zwischen Rathaus und Huberwirt? Und muss der Sitzungssaal wirklich die exponierte Position als Südhälfte des Anbaus bekommen? Die von Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) nach seinem Amtsantritt angeregten Gedankenspiele sind nun intern im Arbeitskreis Rathausumbau vorgestellt worden und liegen der Freisinger SZ  vor.

Die Verbindung von Platz und Straße sollte nach den bisherigen Plänen im Rathaus angelegt sein. Zur Hauptstraße wie zum Bürgerplatz hin sollte das Gebäude jeweils acht Meter breite Zugänge erhalten und die Passage dazwischen würde dann die üppige Erschließungsachse des Gebäudes bilden. Jetzt wurden Alternativen entworfen, bei denen das Rathaus vom Huberwirt wegrückt. Entstehen würde so eine - je nach Variante - vier oder acht Meter breite, lichte Passage. Damit würde der Durchgang im Rathaus überflüssig und der zentrale Haupteingang des Hauses käme an die Ostseite, an den geplanten Anbau. Bislang ist dieser Anbau als "Schaustück" des Hauses konzipiert, mit Sitzungssaal und Trauzimmer und nutzbar als Foyer für Ausstellungen oder Festveranstaltungen.

Die neuen Vorschläge verlagern den Sitzungssaal nun unter das Dach. Exakt wie im jetzigen Rathaus und damit als seit 40 Jahren gewohnte Bildsprache würde der Saal über die Gebäudefronten hinausspringen und symbolisch in den Ort ausgreifen. Weil der Saal im dritten Obergeschoss des Anbaus vorgesehen ist, kann dies baulich so gestaltet werden. Die Beschneidung des Rathauses vom Westen her durch die Huberwirt-Passage würde das Volumen des Gebäudes verringern, das zuletzt immer wieder kritisiert worden war.

Die Echinger Gemeindeverwaltung hatte 1870 Quadratmeter Raumbedarf angemeldet, die beschlossene Planung räumt ihr sogar 2100 Quadratmeter ein. Mit den jetzt eingebrachten Varianten würden 1865 oder 1900 Quadratmeter Verwaltungsfläche erreicht. Auf diese Reduzierung gründet sich auch die Hoffnung von Bürgermeister Thaler - dass der Verfahrensstopp und die kostenpflichtigen Planvarianten auf sein Betreiben hin in der Summe zu einer Verringerung der Baukosten führen und sich damit amortisieren werden.

Zuletzt war etwa das Bürgerbüro mit einem Raumbedarf von 290 Quadratmetern planungsbedingt auf 400 Quadratmeter angewachsen. "Da kann man guten Gewissens einiges wegnehmen", zeigte sich Thaler überzeugt. Die neuen Ansätze bedingen in der Folge weitere Detailänderungen. So müsste für die Huberwirt-Passage der bestehende Anbau an der Nordfront des Rathauses entfernt werden. Der Anbau würde ohne Sitzungssaal und mit Haupteingang komplett anders gestaltet, in einer Variante mit offenem Treppenaufgang und viel Glas.

Der Arbeitskreis aus Gemeinderäten und Rathausmitarbeitern hat von den vier ausgearbeiteten Varianten die zwei in eine engere Wahl genommen und will dazu nun konkrete Aussagen über die möglichen Kostenänderungen. Im Januar werden die Alternativen, mit konkreten Zahlen hinterlegt, im Gemeinderat präsentiert, der wird wohl auch gleich darüber entscheiden.

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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