FWG wünscht Priorisierung:Nicht alles auf einmal

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Antragspaket "Zukunft Kranzberg" von CSU, KGL und SPD stößt im Gemeinderat nicht uneingeschränkt auf Zustimmung

Von Petra Schnirch, Kranzberg

"Zukunft Kranzberg" haben CSU, KGL und SPD ein Papier mit sechs gemeinsam formulierten Anträgen überschrieben. Damit befassten sich die Kranzberger Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstag. Ein zentrales Thema, ein Baulandmodell für Einheimische, ist ohnehin am Laufen.

Die Gespräche mit Grundbesitzern im Bereich der Kirchbergstraße, an der Ringstraße, in Gremertshausen und Hohenbercha haben laut Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) inzwischen begonnen, da die Gutachten zur Wertermittlung der Grundstücke endlich vorliegen. Mit einer Fachanwaltskanzlei soll zudem ein Vertragsmuster für den Ankauf ausgearbeitet werden. Nächster Schritt ist dann ein Kriterienmodell für die Vergabe. Mit diesem Vorgehen zeigte sich das Gremium einverstanden. Anton Hierhager (SPD) bat aber darum, die Fortschritte in jeder Sitzung kurz zu beleuchten, um an dem wichtigen Thema dran zu bleiben.

Etwas umstrittener ist der kommunale Wohnungsbau - zumindest was die Zeitschiene angeht. Ziel ist die Errichtung einer Wohnanlage durch die Gemeinde mit staatlicher Förderung. Mit zehn zu sechs Stimmen sprachen sich die Gemeinderäte dafür aus, dass die Verwaltung die Grundlagen für ein solches Projekt ermitteln soll, damit das Gremium die weitere Vorgehensweise festlegen kann. Georg Hammerl (FWG) sprach sich für eine "gewisse Priorisierung" aus, eine neue Sporthalle sei wichtiger für die Gemeinde. "Es geht nicht alles auf einmal", pflichtete ihm Monika Mühl (FWG) bei. Ursula Enghofer (FWG) warnte davor, die ohnehin knapp besetzte Verwaltung im Rathaus mit zu vielen Projekten zu überlasten. Ihr schwebt - zu einem späteren Zeitpunkt - eher eine Art Mehrgenerationenhaus vor. Andreas Adldinger (CSU) hielt dagegen, dass die Verwaltung erst einmal Informationen über Kosten und Zuschüsse zusammentragen müsse, bevor der Gemeinderat eine Entscheidung treffen könne. Er wehrte sich auch dagegen, dass kommunaler Wohnungsbau gleichbedeutend mit "billiger Mietskaserne" sei.

Für den Bau einer Schulturnhalle werden sich die Kosten nach ersten Schätzungen auf drei bis sechs Millionen Euro belaufen. Eine Verwirklichung des Projekts hält Bürgermeister Hammerl nur für machbar, wenn Kranzberg staatliche Zuschüsse erhält. Der Gemeinderat einigte sich darauf, dass mit der Regierung von Oberbayern und dem Schulamt Termine vereinbart werden, um zu klären, wie sich die Schullandschaft generell entwickeln wird und welche Fördermöglichkeiten bestehen. Anschließend will das Kranzberger Gremium das Thema erneut aufgreifen. Die Freie Wählergemeinschaft hat sich bereits festgelegt: Sie setzt sich in einem Ende April eingereichten Antrag dafür ein, eine Zweifach-Sporthalle für Schüler und Breitensport nordwestlich der Schule am Hang zu errichten. Die alte Halle soll dann abgerissen und in ein Sport- und Freizeitgelände umgewandelt werden. Bisher sind vier Standorte in der Diskussion, der Gemeinderat hatte sich bei einer ersten Debatte 2016 in dieser Frage nicht festgelegt.

Antrag Nummer vier des Papiers "Zukunft Kranzberg" fordert, den Ansatz zur Gewerbeförderung auf 20 000 Euro zu erhöhen, was geschehen ist. Außerdem soll ein Arbeitskreis gebildet werden. Für eine Weiterentwicklung der Anlagen des SV Kranzberg soll ein Konzept erstellt werden. Darüber wird der Sozial- und Sportausschuss der Gemeinde am 23. Mai mit Vorstand und Abteilungsleitern diskutieren. Der sechste Antrag fordert einen Ansatz von 10 000 Euro zur Würdigung des Ehrenamts. Details werden im Sozialausschuss festgelegt.

© SZ vom 04.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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