FWG hat nur noch sechs Sitze:Fraktion gewechselt

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Sebastian Ströhl gehört nun der Kranzberger Gemeindeliste an

Gemeinderat Sebastian Ströhl hat die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) verlassen und sich der Kranzberger Gemeindeliste (KGL) angeschlossen. Seinen Austritt hatte er bereits am 7. April erklärt, kurz nach der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Schreiben war aber erst in den vergangenen Tagen im Rathaus eingegangen. Die FWG verfügt noch über sechs Sitze im Gemeinderat und bleibt stärkste Gruppierung, zudem stellt sie den Bürgermeister. Die KGL hat nun fünf Sitze, die CSU nach wie vor vier, die SPD einen. Im Bau-, Finanz- und Sozialausschuss muss die FWG jeweils einen Sitz an die KGL abgeben.

Ein solcher Schritt überrascht nicht wirklich. Unter der Überschrift "Zukunft Kranzberg" hatte Ströhl Ende März als einziger FWG-Vertreter gemeinsam mit Kollegen von CSU, KGL und SPD ein Papier mit mehreren Anträgen eingereicht. Für gewissen Unmut sorgte, dass es sehr kurzfristig am Freitag, 31. März, bei der Verwaltung einging. Am Montag darauf arbeitete der Finanzausschuss bereits den Haushaltsplan für 2017 durch. Das Zahlenwerk musste an mehreren Stellen geändert werden, um entsprechenden Spielraum zu haben - über die Anträge selbst wird erst noch abgestimmt. Im Gemeinderat kritisierte Ströhl dann, dass bei den wichtigen Themen wie Baulandmodell und Turnhalle in den vergangenen drei Jahren "nicht wirklich was passiert" sei und stimmte gegen den Haushalt. Auch in anderen Punkten hakelte er sich mit Bürgermeister Hermann Hammerl.

Der bedauert den Austritt Ströhls aus der FWG-Fraktion. "Wir wollen alle etwas bewegen", sagte Hammerl. Deshalb sollten alle zusammenarbeiten, das Fraktionsdenken sollte nicht ausschlaggebend sein. FWG-Vorsitzende Monika Mühl war nicht überrascht über die Entscheidung Ströhls. Dies belaste sie nicht, geärgert habe sie aber, wie Ströhl den Bürgermeister zuletzt angegangen sei. "Das war nicht kollegial." Von Januar 2010 bis November 2015 war Sebastian Ströhl selbst FWG-Vorsitzender, seit den Neuwahlen hatte er kein Amt mehr inne. Er war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

© SZ vom 19.04.2017 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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