Zu einem Einsatz in den Echinger Ortsteil Geflügelhof ist der neue Echings Bürgermeister Sebastian Thaler noch in seiner ersten Dienstwoche ausgerückt. Dort baut das Heilpädagogische Centrum Augustinum (HPCA) am Hollerner Geflügelhof ein neues Wohnheim für 39 Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung. Am vergangenen Freitag wurde Richtfest gefeiert. Mit dem Wohnheim kommt das HPCA einem besonderen Zug der Zeit nach: Wohnen und Arbeiten werden angenähert.
Rund um die neue Wohnanlage bewirtschaftet das Haus schon lange den ehemaligen Geflügelhof als Gärtnerei. Jetzt werden einige der Beschäftigten auch hier wohnen. In dem einstöckigen Neubau entstehen Einzelappartements, die zu Sechser-Wohngruppen zusammengefasst sind. Über sechs Millionen Euro investiert das HPCA in die Anlage. Das Projekt schlage einen Bogen "vom Bauernhof zum Bauernhof", sagte Matthias Heidler, Geschäftsführer des HPCA. Der Geflügelhof, den die Gärtnerei vor Jahrzehnten gepachtet hatte, war einst ein Familienbauernhof, wo die Leute lebten und arbeiteten - und so soll es jetzt wieder werden. Auch für die neuen Bewohner, die nicht in der Gärtnerei beschäftigt seien, böte das Heim "eine super-super Wohnlage", schwärmte er. Den Grundstock bilden 28 Bewohner der bisherigen Wohngruppe an der Sondermeierstraße in München, die geschlossen wird, weil sie nicht mehr modernen Erfordernissen entspricht. Das komfortable Haus biete "ein zukunftsweisendes Konzept auf höchstem Wohnniveau", freute sich Jutta Simon, die Leiterin der Wohngruppen im HPCA. Auch wenn Gärtnerei und Wohnheim in der HPCA-Organisation unter Unterschleißheim läuft, wo das Haus bereits vier Wohngruppen unterhält, ist der Geflügelhof doch ein Echinger Gemeindeteil. Bürgermeister Sebastian Thaler sagte denn auch, man sei "etwas stolz", dass diese moderne Anlage in Eching entstehe. Im Juli 2017 soll das Wohnheim bezugsfertig sein.