Für den Eigenbedarf:Strom vom Schulhaus-Dach

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Die Grundschule an der Nelkenstraße in Eching produziert seit Kurzem ihren eigenen Strom. (Foto: Katharina Jaksch)

Echinger Kinder freuen sich über neue Fotovoltaikanlage

Strom lässt sich bekanntermaßen beispielsweise gewinnen, indem man einen Zitteraal anzapft, indem man Brause in ein Glas mit Sprite wirft oder indem man Blitze auffängt. Auch die gängigeren Methoden zur Stromerzeugung waren den Kindern an der Echinger Grundschule Nelkenstraße freilich geläufig - umso mehr, als sie nun selbst in die Stromproduktion eingestiegen sind. Auf dem Dach ihrer Schule arbeitet nun eine Fotovoltaikanlage, am Donnerstag wurde sie in Betrieb genommen.

Die Bürger-Energie-Genossenschaft Freisinger Land betreibt die Anlage auf der Immobilie der Gemeinde. Mit Anteilen, gestückelt ab 1000 Euro, kann sich jeder Echinger an dem Projekt beteiligen. Die Solaranlage mit einer Spitzenleistung von rund 100 Kilowatt-Peak soll jährlich 100 000 Kilowattstunden elektrischer Energie liefern. Die Schule verbraucht etwa 30 000 jährlich.

Der Eigenbedarf wird rechnerisch damit übererfüllt. Aber auch faktisch werde mehr als die Hälfte des Strombedarfs künftig vom eigenen Dach geliefert, versprach Andreas Henze aus dem Genossenschaftsvorstand. Gekaufter Strom sei nur noch nachts und in den Wintermonaten nötig. Über eine Laufzeit von 20 Jahren bezieht die Gemeinde den Strom aus der Anlage zudem um rund die Hälfte günstiger als aus dem konventionellen Stromnetz.

Vor vier Jahren war eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Echinger Grund- und Mittelschule an der Danziger Straße das Initialprojekt der Bürger-Energie-Genossenschaft. "Die Anlage läuft tadellos", bilanzierte Henze, alle Produktions- und Ertragsprognosen seien erfüllt. Gerade wurde sie turnusmäßig das erste Mal gereinigt.

Die neue Anlage auf dem nächsten Echinger Schulhaus sei ein weiterer Beitrag zur Energiewende, erklärten Henze und Bürgermeister Sebastian Thaler den Kindern bei der Eröffnung. "Ihr könnt jetzt sagen: Das ist mein Teil, den ich beitrage, um Strom zu erzeugen", sagte Henze. "Wir sind jetzt Stromerzeuger", freute sich Rektorin Ingrid Haberkorn. Die Kinder wussten, an wen sie die Blumen weiterzureichen hatten: "Danke, danke, liebe Sonne", sang die Klasse 2 a. Und die 2 b bilanzierte in ihren Gedichten: "Wenn die Sonne aber lacht, hat sie für uns viel Strom gemacht".

© SZ vom 04.11.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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