Für das Publikum ändert sich nichts:Erstklassik-Arbeitskreis

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Vladimir Genin war Leiter des Freundeskreises und wird das künftig auch beim Arbeitskreis sein. (Foto: Marco Einfeldt)

Die beliebte Klassik-Reihe erhält eine neue Organisationsform

Man schrieb das Jahr 2008, Hallbergmoos war längst Flughafengemeinde mit rasantem Zuzug und stattlichem Finanzpolster, wenn auch als Kulturstandort nach wie vor weitgehend unbefleckt. Da gründete der Pianist, Komponist und Leiter der Musikabteilung der örtlichen Volkshochschule, Vladimir Genin, einen Freundeskreis. Das Ziel: regelmäßige Klassikkonzerte, der Name der Reihe: Erstklassik.

Der Plan ging auf, die Klassikreihe entwickelte sich zum Geheimtipp für Musikliebhaber, nicht nur aus Hallbergmoos. So beliebt Erstklassik bis heute ist, so groß war die Betroffenheit, als der Hallbergmooser Bürgermeister Harald Reents kürzlich ankündigte, dass es eine neue Organisationsform für Erstklassik brauche. Zwar versicherte er, die Konzertreihe bleibe, doch in Sorge waren die Fans trotzdem. Kürzlich nun wurde die neue Organisationsform vorgestellt. Das Wichtigste: Die Musikliebhaber werden davon nichts spüren, nach außen bleibt alles, wie es ist, die Preise günstig und die Konzerte im Gemeindesaal.

Nur wird aus dem Freundeskreis Erstklassik jetzt ein gemeindlicher Bürger-Arbeitskreis. Der ist zwar genau genommen weisungsgebunden an die Vorgaben des Gemeinderats, aber, so versprach der Referent des Bürgermeisters, Herbert Kestler, "die Gemeinde wird sich nicht einmischen, weder in die Programmgestaltung noch sonstwas." Es sind steuerliche Gründe, die Bürgermeister Reents geltend machte. So ist vor allem bei ausländischen Künstlern das Umsatzsteuerrecht kompliziert, die Verträge stellt deshalb in Zukunft Benjamin Henn aus, der im Rathaus für die Kultur zuständig ist. Auch die Zahlungen leistet die Gemeinde, was sie zumindest monetär freilich auch schon bisher tat. Künftig bekommt Erstklassik nicht im Nachhinein einen Zuschuss, sondern erhält ein festes Budget, das im Jubiläumsjahr 2018 sogar von 10 000 auf 12 000 Euro erhöht werden soll. Für Veranstaltungen gibt es eine Handkasse, die Belege gehen an die Gemeinde, dort wird die Abrechnung gemacht. Für den Freundeskreis, der jetzt Arbeitskreis ist, habe das alles nur Vorteile, versicherte Kestler: "Die Mitglieder sind jetzt versichert und vor allem sicher vor rechtlichen Fallstricken."

© SZ vom 05.08.2017 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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