Für 6,35 Millionen Euro:Asam-Sanierung läuft an

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In einem ersten Schritt wird das marode Dach gerichtet. Auch im Untergrund muss nachgeholfen werden, weil das Gebäude auf einer wenig tragfähigen Torfschicht steht. Die Geschäfte müssen bis Ende März 2017 ausziehen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der Finanzausschuss des Freisinger Stadtrats hat am Montag einem ersten Teilprojekt zur Sanierung des Asamgebäudes zugestimmt. Es kostet 6,35 Millionen Euro und umfasst die Sanierung des maroden Daches sowie die notwendigen Arbeiten unter dem Gebäudekomplex.

Dort müssen die Fundamente stabilisiert werden, weil der Baugrund in sechs Metern Tiefe aus einer wenig tragfähigen Torfschicht besteht, was in der Vergangenheit unter anderem zu den immer weiter aufspringenden Rissen im Mauerwerk des Asamkomplexes beigetragen hat.

Etwa die Hälfte der Fläche im Erdgeschoss müsse "nachgegründet" werden, erläuterte der beauftragte Architekt Anton Mang den Stadträten im Finanzausschuss. Außerdem müsse eine sogenannte Horizontalsperre aus Kunststoff- oder Metallplatten unter dem Gebäude eingezogen werden, um künftig das schädliche Aufsteigen von Feuchtigkeit in die Mauern zu verhindern.

Dazu müsse der Komplex nicht nur vollständig geräumt und entrümpelt, sondern es müssten auch die vorhandenen Bodenbeläge ausgebaut werden.

Sehr zeitaufwendig werden die Arbeiten an den barocken Dachstühlen auf den vier Flügeln des Asamkomplexes, wie Mang in der Ausschusssitzung weiter erklärte. Hier bestehe bekanntlich "dringender Handlungsbedarf", weil im Süd- und Ostflügel bereits Notsicherungsmaßnahmen ergriffen werden mussten, um ein Einstürzen zu verhindern.

Geplant sei, alle verfaulten Holzteile in Handarbeit gegen neue Hölzer auszutauschen, schließlich müsse hier "denkmalgerecht" saniert werden: "Da arbeitet sich der Zimmerer Abschnitt für Abschnitt, Sparren für Sparren durch." Die Dächer sollen anschließend mit naturroten Biberschwanzziegeln neu eingedeckt werden.

Für die Nutzer des Asamgebäudes bedeuten diese Pläne, dass sie das Gebäude bis Ende März 2017 räumen müssen. Das gelte auch für die Geschäfte, die dort noch untergebracht sind, sagte Mang. Anschließend beginne man mit dem Ausbau der Bodenplatten, skizzierte er den Zeitplan.

Bis zum ersten Quartal 2018 wolle man mit dem ersten Teilprojekt der Asam-Sanierung fertig sein. Wieder bezogen werden könne das Gebäude dann aber noch lange nicht, dämpfte der Architekt eventuell aufkeimende Hoffnungen: "Auch nicht in Teilen."

Die Kosten für Dachsanierung und Stabilisierung der Fundamente sind inzwischen auf 6,35 Millionen Euro berechnet worden. Die interessante Frage, wie hoch die Zuschüsse für das erste Teilprojekt ausfallen, konnte am Montag noch nicht abschließend beantwortet werden, weil die Stadtkämmerei mit den zuständigen Stellen noch auf Basis der Kostenschätzung verhandelt hatte. Die aber war von "nur" 5,7 Millionen Euro ausgegangen.

Für diese Summe aber waren den Freisingern durchaus ansehnliche Zuschüsse in Aussicht gestellt worden, wie Kämmerin Mathilde Hagl am Montag erklärte: Insgesamt knapp zwei Millionen Euro seien da zusammengekommen. Man komme also auf knapp ein Drittel der Kosten, wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher zusammenfasste: "Die Regierung von Oberbayern ist unserem Vorhaben gegenüber sehr positiv eingestellt."

Der Finanzausschuss bewilligte mit dem vorgestellten Teilprojekt einstimmig den Startschuss für die viel diskutierte Asam-Sanierung. Deren Gesamtkosten werden bekanntlich auf 51 Millionen Euro geschätzt. Die ausstehenden Arbeiten sollen in weitere Teilprojekte aufgeteilt und dann jeweils gesondert mit den Fördergeldgebern besprochen werden.

© SZ vom 20.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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