Oberbürgermeister Dieter Thalhammer schlug am Freitag drei Mal kräftig zu, und bekam dafür viel Beifall, weil er mit seinem Holzschlägel den Messinghahn gekonnt in das Fass getrieben hatte. Ein paar Stunden später, gegen 23 Uhr, schlugen auch einige junge Burschen in der Nähe des Bierzeltes kräftig zu.
Drei Mal, so wie der OB. Allerdings nicht auf einen Zapfhahn, sondern mit den Fäusten mitten in das Gesicht eines 17-jährigen Echingers. Als der zu Boden ging, bekam er auch noch einige Fußtritte ab und musste schließlich mit einem Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen 1 Uhr meldete sich dann der "stark alkoholisierte Geschädigte", wie es im Polizeibericht heißt, auf der Wache, konnte allerdings die Schläger nicht näher beschreiben.
Ebenfalls 17 Jahre alt ist ein Freisinger, der am Freitag auf dem Volksfestplatz ein Schlag ins Gesicht bekam. Dabei brach er sich die Nase. Über den Täter konnte auch er keine Angaben machen. Auch am Samstag kam es zu einer Schlägerei auf dem Festplatz zwischen fünf Personen. Als eine Einsatzgruppe der Polizei eingriff, bekam einer der Beamten einen Schlag ins Gesicht und wurde dabei leicht verletzt. Auf die Schläger wartet nun ein Verfahren wegen Körperverletzung.
Im Festzelt gerieten gegen 22.30 Uhr drei Männer zwischen 24 und 28 Jahren mit einem Unbekannten in Streit, der am Nachbartisch saß. Der fackelte nicht lange, stand auf, schlug den drei Kontrahenten unvermittelt ins Gesicht und flüchtete danach. Die drei Opfer zogen sich leichte Verletzungen zu. Der rabiate Mann soll etwa 25 Jahre alt und von kräftiger Statur sein. Bekleidet war er mit Jeans und weißem Hemd.
Trotz dieser Schlägereien sprach die Polizei von einem "relativ ruhigen Auftakt". Das Volksfest sei "gut bis sehr gut" besucht gewesen. Mit dem Rauchverbot im Zelt habe es nach Angaben des Ordnungsdienstes keine Probleme gegeben. Meist hätten Ermahnungen genügt, um das Rauchverbot durchzusetzen und nur einige wenige Personen hätten "nach wiederholten Verstößen" des Zeltes verwiesen werden müssen.
Aus dem Zelt verwiesen wurde am Samstag gegen 21.30 Uhr auch ein 18-Jähriger, der stark alkoholisiert war. Als er eine halbe Stunde später wieder auftauchte, brachte ihn der Ordnungsdienst zur Polizei, die den jungen Mann - ein Test ergab zwei Promille - in eine Ausnüchterungszelle steckte. Gegen ihn wurde ein Betretungsverbot für die komplette Volksfestzeit ausgesprochen.
Von einer Schießbude wurde am Samstagabend ein Luftgewehr von einem Unbekannten gestohlen. Der Wert des Gewehrs wird von der Polizei mit etwa 1200 Euro angegeben. Auch zu Sachbeschädigungen ist es gekommen. So wurde in der Nacht zum Samstag ein 21-jähriger Freisinger dabei beobachtet, wie er auf dem Heimweg vom Volksfest in der Alten Poststraße ein Fahrrad gegen ein Auto warf. Der Freisinger konnte von der Polizei wenig später ganz in der Nähe aufgespürt werden. Der geschädigte Autobesitzer indes war in der Zwischenzeit bereits weggefahren und hatte die Beschädigung offenbar nicht gemerkt. Nach Aussagen von Zeugen soll das Kennzeichen des Fahrzeugs mit dem Kennzeichen AA (Aalen) begonnen haben.
Ebenfalls in der Alten Poststraße wurde gegen 2.15 Uhr die Scheibe eines Autos eingeschlagen. Eine Zeugin gab an, mehrere Jugendliche beobachtet zu haben, die anschließend weggelaufen seien, näher beschreiben konnte sie die Burschen allerdings nicht.
Auch die ersten Führerscheine hat die Polizei nach Trunkenheitsfahrten kassiert. Bei einer Kontrolle in der Mainburger Straße wurde ein 31-jähriger Freisinger mit 1,5 Promille erwischt. Auf den gleichen Wert brachte es ein 20-jähriger Freisinger, der gegen 5 Uhr auf der Luitpoldstraße angehalten wurde. Beide Freisinger gaben an, vom Volksfest zu kommen. Nach Angaben der Polizei müssen die mit einem mehrmonatigen Entzug der Fahrerlaubnis und mit einer Geldstrafe rechnen.