Freisinger Volksfest:Durst hält sich in Grenzen

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Bilanz nach fünf Volksfesttagen in Freising: Der Bierumsatz ist stark zurückgegangen und die Polizei meldet weniger Straftaten.

Birgit Goormann-Prugger

Freising - Das Freisinger Volksfest verläuft bisher weitgehend ruhig und friedlich, größere Zwischenfälle sind nicht zu beklagen. Das ist - kurz gefasst - das Fazit, das der Freisinger Bürgermeister Rudolf Schwaiger in Vertretung von OB Dieter Thalhammer am gestrigen Mittwoch während der Bilanzpressekonferenz zur Halbzeit gezogen hat. Nur ein wenig durstiger könnten die Volksfestbesucher sein. Denn beim Bierumsatz liegt man derzeit um 13 Prozent unter dem vom Vorjahr.

Lautes Gekreische in Willy Mosers Schneeexpress. (Foto: FRS)

Das liege, so Schwaiger, nicht etwa am Rauchverbot im Festzelt, sondern am Wetter. "Abends ist es draußen schon sehr kühl, da sinkt der Bierumsatz im Garten und das fehlt dann", sagte er.

417,91 Hektoliter Bier haben die Volksfestbesucher aus Freising und Umgebung bis jetzt getrunken. Zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr waren es schon 473,26 Hektoliter. Am meisten Bier wurde bis jetzt am ersten Volksfesttag ausgeschenkt, da waren es 98,2 Hektoliter. Die vornehmlich jungen Besucher der "Freisinger Wiesn" haben am Dienstag, dem Dolce-Vita-Tag, 91,51 Hektoliter getrunken.

An dem Abend habe auch der eine oder andere im Festzelt geraucht, sagte Schwaiger , das sei bei der Masse der Besucher nicht zu vermeiden gewesen. Ansonsten habe die Umsetzung des absoluten Rauchverbots im Festzelt jedoch einwandfrei geklappt. "Die Sicht im Festzelt ist jetzt von vorne bis hinten ungetrübt und die Befürchtungen vieler, es werde womöglich zu körperlichen Auseinandersetzungen wegen des Rauchverbots kommen, haben sich nicht bewahrheitet", stellte Schwaiger fest.

Einen Rückgang gemeldet hat anschließend auch der Freisinger Polizeichef Anton Hemmer: und zwar bei den Straftaten, mit denen es die Beamten beim Volksfest zu tun hatten. 2009 sind es zu diesem Zeitpunkt bereits 22 gewesen. Heuer seien nur 17 gemeldet worden.

Dazu gehören neun Fälle von Körperverletzung (2009: 12), eine Widerstandshandlung gegenüber der Polizei (2009: 2), eine Beleidigung, einmal der Missbrauch von Ausweispapieren und vier Mal Diebstahl. In die Ausnüchterungszelle mussten bis jetzt sechs Personen gebracht werden, genauso viele wie 2009 und in vier Fällen wurden Jugendschutzbestimmungen missachtet (2009: 3). Alles in allem sei das aus Sicht der Polizei eine durchaus positive Bilanz.

Zu verdanken sei das auch dem Umstand, dass sich die Stadt zuvor mit den Schaustellern und dem Festwirt an einen Tisch gesetzt habe, um zu beraten, wie man das Freisinger Volksfest möglichst gewaltfrei und friedlich gestalten könne, sagte Schwaiger. "Ganz allgemein wurde auf dem Festplatz die Dichte entzerrt, vor allem auch beim Eingang zur Weinhalle". Dort würden auch Jugendliche unter 18 Jahren nicht eingelassen, die Ausweise würden streng kontrolliert.

Das Freisinger Volksfest dauert noch bis Sonntag, 12. September. An diesem Donnerstag ist wieder Kindernachmittag. Alle Karussells fahren für die Kinder zum ermäßigten Preis. Weinhallen-Betreiber Riemensperger lädt um 20Uhr zur "Nacht der Tracht". Am Freitag, 10. September, findet beim "Tag der Betriebe" im Festzelt wieder das Treffen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber statt.

Nachmittags spielen dazu die Holledauer Hopfareißer auf und von halb acht Uhr an die Fichtelgebirgs-Musikanten. Am Samstag, 11. September, ist Familientag im Festzelt mit verbilligten Preisen und am Sonntag um 21.30 Uhr findet das 81. Freisinger Volksfest mit einem Brillant-Feuerwerk am Festplatz seinen Abschluss.

© SZ vom 09.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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