In der Münchner Maximilianstraße, ganz in der Nähe der Theater, ist Barbara Hofmann aufgewachsen. Diese künstlerische Umgebung hat die 56-Jährige offenbar geprägt: Mit 14 Jahren stand sie zum ersten Mal auf der Bühne - damals in der Theatergruppe von St. Lukas. Seitdem gab es nur ganz kurze Phasen ohne Theater in ihrem Leben. Mittlerweile ist sie die Leiterin der Freisinger Theatergruppe Opodeldok und des Tanzensembles "Sir John's Delight". Im Hauptberuf leitet sie das Schulreferat des Evangelisch-Lutherischen Dekanats in Freising.
Mit 20 heiratete Barbara Hofmann - das hatte für sie den schönen Nebeneffekt, sich nicht mehr den Berufsplänen beugen zu müssen, die ihr Vater für sie hatte: Während er sie am liebsten hinter dem Bankschalter gesehen hätte, schwebte ihr ein Studium vor, in dem sie ihre künstlerische und ihre soziale Ader verbinden konnte. Sie entschied sich für Evangelische Theologie. Zum Studieren zog es Hofmann erst nach Hamburg, dann an die Augustana-Hochschule Neuendettelsau und danach zurück nach München. Später leitete sie Jugend-Theatergruppen in Grafrath, Wörthsee und Dießen - während ihr Mann, ein ehemaliger Kommilitone, seinen Beruf als Pfarrer ausübte. Ihren Wunsch, ebenfalls als Pfarrerin zu arbeiten, lehnte er konsequent ab - und so trennten sich ihre Wege nach zwölf Jahren. Doch Barbara Hofmann fand ihren eigenen Weg und hat die Entscheidung nie bereut: Sie liebt ihren Beruf als Pfarrerin, sie liebt es zu unterrichten, sie liebt Theater und Tanz. All das verwirklicht sie in Freising. 1998 kam sie mit ihrem zweiten Mann, ihrer kleinen Tochter und drei "erheirateten Kindern" hierher.
Das Paar ist mittlerweile nicht mehr zusammen, doch Freising ist ihr sehr ans Herz gewachsen - gerade wegen der Gruppen, mit welchen sie das Freisinger Kulturleben immer wieder bereichert: Im Jahr 2000 gründete sie das Tanzensemble "Sir John's Delight", 2003 die Theatergruppe Opodeldok. Sie legt Wert auf anspruchsvolles Theater, das zum Nachdenken anregt, das karikiert - das aber auch "erkennbar etwas mit dem Leben" zu tun hat. Diesem Ziel widmet sie viel Freizeit. Und wenn sie doch mal ein paar freie Stunden hat, setzt sie sich gern ans Klavier, greift zu Stift oder Pinsel: Neben tanzen, schauspielern, Regie führen und musizieren malt Barbara Hofmann gerne, zum Beispiel Entwürfe für Theater-Plakate, Rosina-Kirchenmaus-Illustrationen und auch Ikonen.