Hartmut Fischer gilt als der dienstälteste Jugendpfleger Bayerns. Seit 1979 kümmert sich der heute 64-Jährige um die Jugend in Freising. Ende dieses Jahres geht er in Rente. Dass Fischer in der Domstadt ein sehr bekanntes Gesicht ist, liegt allerdings nicht nur an der Dauer seines Arbeitseinsatzes. Er hat auch die Freisinger Musikszene maßgeblich beeinflusst, indem er als Konzertveranstalter örtliche Bands förderte und bekannte Namen wie Uriah Heep, Nazareth, Saga, Procol Harum oder Barclay James Harvest nach Freising holte.
Dass die Jugendpflege das heimische Kulturprogramm stemmt, ist eine Besonderheit, die "der Geschichte geschuldet ist. Es gab damals noch kein Kulturamt in Freising, und so sind wir da reingerutscht", so Fischer. Für den gebürtigen Coburger war das eine ideale Spielwiese, lag ihm Rockmusik doch schon immer am Herzen. Bereits als Jugendlicher hatte er mit einem Freund in seiner Heimatstadt Rockkonzerte veranstaltet.
Nach Freising ist der Sozialpädagoge 1977 gekommen, und ist in den Jahren darauf vom Praktikanten im Jugendzentrum bis zum Leiter der Stadtjugendpflege aufgestiegen. "Ich war bei Ferienprogrammen und Freizeiten dabei, habe fünf Jahre lang Nachtdienst im Jugendzentrum geschoben, ich war im offenen Betrieb, es hat immer wieder neue Arbeitsfelder gegeben, das hat den Beruf so interessant gemacht."
Dennoch geht Hartmut Fischer leichten Herzens in Richtung Ruhestand, zumindest scheint das einige Monate vor dem Abschied so. Denn erstens hat er nicht vor, komplett aus der Kulturszene zu verschwinden, und zweitens hat er eine ganze Menge Freizeitpläne, in der seine Frau und sein Wohnmobil eine tragende Rolle spielen. Dass er sein Amt in verantwortungsvolle Hände übergehen sieht, erleichtert das Loslassen überdies.