Freisinger Köpfe:Teilhabe muss sein

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Monika Haslberger kämpft für Menschen mit Behinderung. (Foto: Marco Einfeldt)

Monika Haslberger kämpft für Menschen mit Behinderung

Monika Haslberger, die ehrenamtliche Vorsitzende der Lebenshilfe Freising, hat in den Achtzigerjahren begonnen, sich in dem Verein zu engagieren. Dabei blieb es nicht, 1999 wurde sie Vorsitzende der Lebenshilfe, dann bayerische Vertreterin im Bundesvorstand und schließlich wählten dessen Mitglieder die gebürtige Münchnerin, die seit ihrer Heirat in Freising lebt, 2010 zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden.

Damit vertritt Monika Haslberger die Interessen von 135 000 Mitgliedern in 16 Landesverbänden. Eigentlich sei sie keine große Rednerin, aber mit der Zeit gewöhne man sich daran, im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, sagt sie. Vor allem die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Gesundheitsministerin und Bundesvorsitzenden Ulla Schmidt sei bereichernd und funktioniere sehr gut. Voraussetzung für eine Führungsposition bei der Lebenshilfe sei, selbst betroffen zu sein, schildert Haslberger. Das erste Kind der damals 25-Jährigen, die als Medizinisch-technische Assistentin (MTA) arbeitete, kam 1980 mit dem Down-Syndrom zur Welt und stellte die junge Mutter vor völlig neue Aufgaben. "Damit hatten wir nicht gerechnet", sagt Haslberger. Ihre Tochter Elisabeth lebt nun seit ihrem 21. Lebensjahr in einer Wohngemeinschaft der Lebenshilfe, ihre drei jüngeren Brüder sind inzwischen auch ausgezogen, sodass sich Monika Haslberger mit ganzer Kraft für eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben einsetzen kann.

Es habe sich in den vergangenen Jahrzehnten zwar vieles verbessert, man müsse jedoch aufpassen, dass es keine Rückschritte gibt, sagt sie. Derzeit setzt sich die Lebenshilfe bundesweit für Verbesserungen im neuen Bundesteilhabegesetz ein, damit die Leistungen für behinderte Menschen nicht schlechter werden. Im SZ-Interview erzählt die Vorsitzende, wie sie sich seit den Achtzigerjahren immer mehr engagiert hat und inzwischen ganz selbstverständlich in Berlin mit am Verhandlungstisch sitzt.

© SZ vom 21.11.2016 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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