Freisinger Köpfe:Sachlich und ausgeglichen

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(Foto: Andreas Gebert)

Michael Buchberger kämpft seit Jahren gegen die dritte Startbahn

Wenn die Bürgerinitiative Attaching versucht, Politiker mit aktuellen Zahlen und Fakten davon zu überzeugen, dass eine dritte Startbahn am Flughafen überflüssig ist, übernimmt meist Michael Buchberger die Präsentation. Er mache dies auch oft beruflich, sagt der 44-Jährige, der als Produktmanager in einer Münchner Softwarefirma arbeitet. Vor seinem BWL-Studium besuchte er in Freising die Fachoberschule und machte eine Banklehre.

In der BI ist er seit deren Gründung in der Vorstandschaft aktiv, offiziell als Kassenwart, sein Engagement geht aber weit drüber hinaus. Besonders stolz ist er auf das große Feldzeichen der Bürgerinitiativen Attaching und Berglern im vergangenen Jahr. Damit hätten sie es in sämtliche überregionale Medien geschafft, schildert er. Mit den Jahren habe man an Professionalität gewonnen. Stolz ist er auch darauf, dass die BI nie eine Gegendarstellung zu Fakten verfassen musste, die sie präsentiert hat. Ihm ist es wichtig, sachlich zu bleiben.

Im Prozess gegen die Genehmigung der Startbahn war Buchberger Musterkläger. Das sei eine große Belastung gewesen, erinnert er sich. Sehr gestört habe ihn damals das "Gehabe von Prozessbeteiligten" und dass auch das Gericht die Kläger von oben herab behandelt habe. Nach dem Urteil haderte er mit dem Rechtsverständnis in Deutschland. Als Privater habe man extrem wenig Chancen, bilanziert er. Die BI hätte mindestens eine halbe Million Euro mehr gebraucht, um Gutachter zu bezahlen, sonst finde man kein Gehör. "Da lässt man einen spüren, wer der Staat und wer der Bürger ist", sagt Buchberger. Das wühle ihn heute noch auf. Laut wird der 44-Jährige nicht, wenn er davon erzählt. Er sei ein ausgeglichener Mensch. Auch seinen Optimismus hat er bisher nicht verloren.

Buchberger ist in Attaching aufgewachsen, seine Großeltern betrieben dort noch eine Landwirtschaft. Seine Kindheit beschreibt er trotz des Widerstands gegen den Flughafenbau in dem Dorf als unbeschwert, seine Eltern hätten das Thema möglichst von ihm fern gehalten. Genauso halten es die Buchbergers nun mit ihren eigenen Kindern, die vier und sechs Jahre alt sind.

© SZ vom 12.11.2018 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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