Freisinger Köpfe:Museumsleiterin ohne Museum

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Ulrike Götz muss die nächsten Jahre ohne feste Räume auskommen

Ulrike Götz teilt nun das Schicksal von Christoph Kürzeder - sie ist eine Museumsleiterin ohne feste Ausstellungsräume. Nach dem Diözesan- bleibt jetzt auch das Freisinger Stadtmuseum mehrere Jahre lang geschlossen. Grund ist die Sanierung des Asam-Komplexes. Auf die Wiedereröffnung darf man sich freuen, denn Ulrike Götz ist es schon einmal gelungen, aus dem mehrere tausend Objekte umfassenden Bestand des Historischen Vereins eine sehenswerte Auswahl zusammenzustellen.

1991, noch vor ihrer mündlichen Prüfung, trat die promovierte Kunsthistorikerin die Stelle zur Sichtung der Sammlung an. Hubert Glaser, der damalige Vorsitzende des Vereins, hatte sie dazu gedrängt. Die Kontakte in die Domstadt verdankt Götz auch ihrer Dissertation über die "Kunstpolitik des Freisinger Fürstbischofs Eckher". Ein Höhepunkt für Götz war Ende 2007 die Eröffnung des neu gestalteten Stadtmuseums im ersten Stock des Asamgebäudes. Zuständig ist die Museumsleiterin darüber hinaus für Archiv und Stadtbibliothek. Die Stelle zu wechseln kam für sie nie wirklich in Frage, weil immer neue Herausforderungen dazu kamen. "Ich habe in der Zeit, die ich jetzt in Freising bin, unglaublich viel gelernt - fachlich, aber auch menschlich", sagt Götz. "Dafür bin ich sehr dankbar." Obwohl sie die Geschichte Freisings kennt wie wenige andere, ist die 56-Jährige ihrer Heimatstadt München immer treu geblieben und pendelt in die Domstadt. "Zwei Standbeine zu haben, ist für mich ganz stimmig."

Die Liebe zur Kunst hat Ulrike Götz früh entdeckt. Schon als Kind habe sie mit ihren Eltern und Geschwistern oft Städtereisen gemacht, erzählt sie. Die schönen Kirchen und Gebäude hätten sie immer schon interessiert. Später wählte sie an der Schule den Leistungskurs Kunsterziehung. Sie singt auch gerne, derzeit in erster Linie im Kantorendienst in St. Michael in der Münchner Fußgängerzone. Außerdem zeichnet Ulrike Götz, zuletzt fertigte sie im Winterurlaub auf Mallorca einige Skizzen an. Ihr gestalterisches Talent ist in den kommenden Jahren auch beim Neu-Aufbau des Stadtmuseums gefragt.

© SZ vom 06.03.2017 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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