Freisinger Köpfe:Kreativer Theatermacher

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Philipp Schreyer liebt es, auf oder hinter der Bühne zu stehen. Demnächst ist er Martin Luther.

Von Tobias Weiskopf, Freising

Philipp Schreyer spielt Martin Luther, den deutschen Reformator. So wird es schon groß für das Luther-Spektakel, das Mitte Juli in der Aula des Camerloher-Gymnasiums anlässlich des Reformationsjubiläums aufgeführt wird, angekündigt. Mit dem 27-jährigen Freisinger hat Regisseurin Barbara Hofmann für die Rolle des bekannten Vordenkers aus der frühen Neuzeit einen guten Griff gemacht. Für sein schauspielerisches Talent erhält er regelmäßig gute Kritiken. Diese Begabung sei ihm irgendwie in die Wiege gelegt worden, er habe "quasi Theater im Blut", sagt er.

Außerdem vereint ihn mit Luther das Veränderer-Gen. Das hat Philipp Schreyer im Jahr 2010 mit der Gründung des Theatervereins "Kreatives-Schauspiel-Ensemble" unter Beweis gestellt und so ein wenig die Freising Theaterszene revolutioniert. Während der Vorbereitung zum Abitur habe er gemeinsam mit ein paar Freunden die Gruppe gegründet und verwirklicht so seit nun sieben Jahren seine Philosophie von einem "Theater für alle". Moderner, anschaulicher, verständlicher und vor allem kreativer sollten die Stücke werden, sagt er. Das ist dem "Kreativen-Schauspiel-Ensemble" in seinen elf Produktionen gelungen und Philipp Schreyer war und ist immer mitten drin. Mal im Scheinwerferlicht, mal vor oder hinter der Bühne, mal als Schauspieler, mal als Regisseur.

Er möchte "alle Leute erreichen" und deshalb spielt die Gruppe immer wieder an neuen Plätzen, auch an solchen, an denen man keine Theateraufführung vermuten möchte: auf dem Spielplatz, in einem Klassenzimmer oder der alten Steinkaserne. Auch besonders: "Wir verlangen keinen Eintritt, finanzieren uns nur über Spenden", erklärt er, denn durch die hohen Preise würden viele, besonders aber die jungen Theaterbesucher - und für die seien die Vorstellungen genauso da - abgeschreckt werden.

Wenn Philipp Schreyer mal nicht auf, vor oder neben der Bühne steht, arbeitet er als Kinderpfleger in einem Freisinger Kindergarten. Der profitiert sicherlich von seinem Wissen und seiner Begabung, Kinder für das Schauspiel zu begeistern. Denn in so jungem Alter habe auch seine Faszination für Theater - anfangs genau genommen fürs Puppentheater - begonnen, erzählt er.

© SZ vom 19.06.2017 / towe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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