Freisinger Köpfe:Karriere in Dekaden

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Stadtheimatpfleger Norbert Zanker geht verspätet in den Ruhestand

Seine Herzensangelegenheit ist das historische Stadtbild: Stadtheimatpfleger Norbert Zanker geht in den Ruhestand. (Foto: Marco Einfeldt)

Er sei Stadtheimatpfleger, nicht Denkmalschutzbeauftragter, sagt Norbert Zanker. Deshalb ist es ihm nicht nur wichtig, ob alte Ziegelsteine und Dachbalken erhalten bleiben, am Herzen liegt ihm vor allem das historische Stadtbild. Seit über 15 Jahren kümmert er sich jetzt schon darum, mischt sich ein, wenn es um die Altstadt in "seinem" Freising geht, ohne allerdings groß zu tönen und auf sich aufmerksam zu machen.

Geboren wurde Zanker, der heuer 78 Jahre alt wird, in Bamberg, weil es seinerzeit seinen Vater beruflich in diese Gegend verschlagen hatte. Aber schon bald ging es nach Freising, hier ist er aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er studierte Architektur, war dann zunächst freiberuflich tätig und danach zehn Jahre lang Hochbaureferent bei der Post in Nürnberg. Eine schöne Zeit, wie er sagt, denn da durfte man unabhängig entscheiden. Doch dann zog es ihn zurück in die Heimat, Zanker wurde Freisinger Kreisbaumeister. Wieder zehn Jahre lang, ehe er sich mit 52 Jahren dazu entschloss, als Kreisbaumeister ins Berchtesgadener Land zu gehen. Natürlich wieder für zehn Jahre. Seine Frau und er hätten die landschaftlichen Schönheiten dort weidlich ausgenutzt, sagt er, und sich sehr wohl gefühlt. Aber die Sehnsucht nach Freising war wieder einmal stärker.

Zanker kam zurück in die Domstadt und schon bald darauf überredete ihn Alt-OB Dieter Thalhammer, das Ehrenamt des Stadtheimatpflegers zu übernehmen. Bestimmen konnte er jetzt nichts mehr, nur empfehlen und Ratschläge geben. Manchmal, wenn er sich mit seinen Vorstellungen nicht durchsetzen konnte, habe er sich schon auch gedacht, "geh macht's doch euern Dreck allein", so Zanker, aber alles hinschmeißen habe er auch nicht wollen, schließlich ging es doch um sein Freising. Jetzt hört er in wenigen Wochen aber doch auf und geht in den verspäteten Ruhestand.

© SZ vom 02.05.2017 / ki - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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