Freisinger Köpfe:Einer muss es ja machen

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Peter Bach hat in Weihenstephan Landwirtschaft studiert. Noch vor der Pensionierung engagierte er sich in der Tafel. (Foto: Marco Einfeldt)

Peter Bach ist bei der Tafel Nachfolger von Eberhard Graßmann

Eine Halbtagsbeschäftigung bedeutet der Vorsitz der Tafel für ihn auf jeden Fall - mindestens, sagt Peter Bach. Der 69-Jährige übernahm vor etwa einem Jahr das Amt von Eberhard Graßmann, dem Gründer der Tafel, die in diesem Jahr ihr zehntes Bestehen feierte. "Einer muss es ja machen", begründete Bach damals seinen Entschluss.

Geboren wurde Peter Bach im Landkreis Weilheim. Nach einem Studium der Landwirtschaft in Weihenstephan arbeitete er zunächst an der Landesanstalt für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur, war als Berater für landwirtschaftliche Großbetriebe tätig. Dann folgten Jahre in Landshut als stellvertretender Leiter der Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Noch vor seiner Pensionierung im Jahr 2012 begann Bach, sich bei der Tafel zu engagieren. "Ich wollte etwas Sinnvolles tun." Denn auch im eigentlich reichen Landkreis Freising werde die Armut zu einem immer größeren Thema.

Als Eberhard Graßmann aus Altersgründen sein Amt an Peter Bach übergab, war das für ihn kein endgültiger Abschied. "Natürlich komme ich noch fast jede Woche zum Helfen", sagt der 80-Jährige. Geboren in Franken, aufgewachsen in München, studierte Graßmann Chemie, promovierte und habilitierte dann an der TU in Freising-Weihenstephan. Ende der Siebzigerjahre wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, sein Fachgebiet war die Ernährungsphysiologie und Biochemie der Ernährung. 1992 schließlich übernahm er die Leitung der Bayerischen Hauptversuchsanstalt für Landwirtschaft.

Im Ruhestand begann er, sich ehrenamtlich zu engagieren: Zunächst als Gründungsmitglied im Verein "Senioren helfen Senioren", später bei der Freisinger Tafel, die er über neun Jahre leitete. Und in die er sehr viel Zeit investierte - jedes Jahr etwa 800 Stunden. Sein Engagement sei auch religiös motiviert, aus dem Gefühl heraus, man müsse helfen, sagt Graßmann. "Wenn eine Aufgabe auf einen zukommt, dann erledigt man sie auch."

© SZ vom 26.09.2016 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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