Eigentlich habe er still und leise gehen wollen, sagt Hubert Ettinger. Einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung stimmt er nur zu, weil er den Eindruck hat, vom Kollegium gemocht zu werden, wie er sagt. Dann sei das schon in Ordnung. Der 65-Jährige war elf Jahre lang Leiter der Mittelschule in Lerchenfeld und gibt zum 31. Juli den Posten an seinen Nachfolger Thomas Dittmeyer aus Hallbergmoos ab.
Während seiner Zeit als Rektor war es ihm zwar wichtig, Entscheidungen selbst fällen zu können, die Lehrer aber in die Schulorganisation einzubeziehen. "Sie sollten die Möglichkeit haben, viel in Eigenregie zu machen." So hatten sie etwa dabei freie Hand, Sportgeräte anzuschaffen, den Physikraum auszustatten oder die Drogenprävention zu gestalten.
Künftig hat der Vater dreier erwachsener Kinder mehr Zeit für Familie und Hobbys. Seine Töchter haben ebenfalls den Lehrerberuf ergriffen, der Sohn aber fand, ein Lehrer in der Familie reiche. Also wurde er Biologe. Dieses Fach hatte auch Hubert Ettinger studiert - neben Sport, Mathe und Deutsch - in den Siebzigern wurde er dann Lehrer.
Geboren im Kreis Bad Kissingen, wuchs er in München auf und studierte dort auch. Später gelangte er durch seine Frau, die ebenfalls im Schulwesen tätig ist, nach Massenhausen, wo die Ettingers heute noch wohnen. Auf eine geografische Distanz zum Arbeitsplatz legte er nämlich stets Wert: "Ganz wichtig ist, dass ich keine Schüler oder Eltern am Ort habe, die mich kennen." Denn auf einen Elternsprechtag im Supermarkt habe er wahrlich keine Lust.
In den letzten offiziellen Tagen als Rektor und Lehrer kann er auf eine lange Karriere zurückblicken. Aber nun heißt es, Abschied nehmen. Der dürfe auch ein bisschen wehmütig sein, findet Ettinger, die eine oder andere Träne werde bestimmt rollen.