Freisinger Köpfe:Ein Eisenmann mit Träumen

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Florian Wildgruber ist Triathlet und hält Vorträge, mit denen er andere motivieren will

Von Alexander Kappen, Freising

Lange sah es so aus, als sei Florian Wildgruber auf dem Weg, ein mehr als nur solider Handballer zu werden. Zehn Jahre betrieb er den Sport auf hohem Niveau, wurde als Jugendlicher in den bayerischen Auswahlkader berufen und debütierte mit 16 Jahren im ersten Männer-Team des SC Freising in der Bayernliga. Aber irgendwann stellte er selbst fest, dass er mit 1,73 Metern "definitiv zu klein war, um es in diesem Sport weit zu bringen".

Inspiriert von den Erlebnissen eines Bekannten, der am Ironman auf Lanzarote teilgenommen hatte, entschied er sich, sein sportliches Glück fortan als Triathlet zu versuchen. Erst "just for fun", wie er sagt, dann mit ernsthaften Ambitionen. Wie ernsthaft, das zeigt ein Blick auf Wildgrubers Internetseite, auf der er sein Triathlon-Jahr in Zahlen verpackt: 1500 Lauf- und 10 000 Radkilometer. Dazu 500 Kilometer im Wasser. 800 Trainingsstunden. 52 000 Reisekilometer. 1800 Liter Mineralwasser und Isodrinks. 1,5 Millionen Kalorien verbrannt. Dazu hält der 24-Jährige, der den Bachelor in Fitnessökonomie und den Master in Prävention- und Gesundheitsmanagement erworben hat, als "Speaker" rund 70 Vorträge im Jahr und versucht Leute dazu zu animieren, ihre Lebensträume zu verwirklichen.

Für Hobbys wie Kochen und Angeln bleibt neben Job und Sport nicht mehr so viel Zeit wie früher, schließlich bastelt auch Wildgruber zusammen mit Trainer Lubos Bilek und Schwimmcoach Stefan Drexl an der Verwirklichung eines großen Traums: Er will als Profi am weltweit bedeutendsten Ironman-Rennen auf Hawaii teilnehmen. Derzeit ist er vor allem noch auf der Halbdistanz (Ironman 70.3) zu Hause, auf der er allerdings schon beachtliche Erfolge erzielen konnte. Neben zwei Siegen beim internationalen 70.3-Wettbewerb in St. Pölten verzeichnete Wildgruber im Vorjahr in seiner Altersklasse einen fünften Platz bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Mont-Tremblant. 2013 und 2014 wurde er Vize-Europameister.

© SZ vom 24.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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