Josef Braun aus dem Freisinger Ortsteil Dürneck ist Biobauer mit ganzer Seele. Der 59-Jährige bewirtschaftet seinen Mischbetrieb mit 22 Milchkühen, einigen Schweinen, Hühnern, Hähnen und Ackerbau seit 31 Jahren nach ökologischen Richtlinien. Dazu gehört auch die Energieerzeugung mit Fotovoltaik und einer Holz-Vergasungs-Anlage, in denen Pappeln, Weiden und Erlen aus dem hofeigenen Agro-Forst zu Strom und Wärme umgewandelt werden.
Braun ist auch stellvertretender Landesvorsitzender von Bioland, dem führenden Verband für ökologischen Landbau in Deutschland mit mehr als 7700 Biobauern, und er ist stellvertretender Präsident und Mitbegründer der Bioland-Stiftung. 2015 war Braun als deutscher Boden-Botschafter bei der Expo in Mailand. Denn Bodenaufbau ist nicht nur eine wichtige Herausforderung für Bauern, sondern auch ein Steckenpferd von Josef Braun. Sein Boden, darauf ist er stolz, weist im Durchschnitt 450 Regenwürmer pro Quadratmeter auf. Das mögen nicht nur die Pflanzen, die darauf wachsen, sondern das ist auch wichtig für die Wasseraufnahme und damit den Hochwasserschutz.
Der Auslöser dafür, dass er und seine Frau ihren Betrieb von konventionellem Ackerbau auf Bio umgestellt haben, war das Reaktorunglück von Tschernobyl. Auch der Abwehrkampf gegen den Flughafen trug dazu bei, "da musste ich als junger Bursche miterleben, wie wir von den schwarzen Brüdern verkauft worden sind", sagt er. Sieben Enkel hat Braun mittlerweile, sie führen ihm stets vor Augen, welche Verantwortung die Menschen trage, für den Umgang mit der Schöpfung und für das Klima. Gerade beim Kampf gegen den Klimawandel könnten die Bauern viel mehr beitragen als den meisten derzeit bewusst sei, sagt er.