Freising:Verwunderung und Verständnis

Landrat äußert sich zu fehlenden Flüchtlingsquartieren in München

Die Landeshauptstadt München ist gewaltig im Rückstand, was die Unterbringung von Flüchtlingen innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs anbelangt. Sie hinkt mit 2000 fehlenden Plätzen hinter ihrer eigentlichen Erfüllungsquote hinterher, wie die Regierung von Oberbayern jüngst monierte. Der Freisinger Landrat Josef Hauner (CSU) reagiert auf diese Nachricht teils mit Verwunderung, teils mit Verständnis. "Wenn ich bedenke, dass der Münchner Oberbürgermeister erst im letzten Sommer aus dem Urlaub heraus seinen Stellvertreter gerüffelt hat, weil dieser auf die begrenzte Leistungsfähigkeit der Stadt München hingewiesen hat, sind seine heutigen Klagen schon verwunderlich", sagt Hauner. Er spielt dabei auf ein Ereignis im vergangenen Jahr an, das zu Verwerfungen zischen OB Dieter Reiter (SPD) und Josef Schmid (CSU) geführt hatte.

Andererseits zeigt Hauner Verständnis. "Die Schwierigkeiten, mit denen die Stadt München zu kämpfen hat, sind uns nur allzu bekannt", bestätigt er. Auch der Landkreis Freising habe Probleme, Immobilien oder Grundstücke für Flüchtlingsunterkünfte zu finden. "Auch wir kennen Lieferengpässe für Container und Ausstattungsgegenstände oder die Personalknappheit etwa bei den Verwaltungskräften oder den Sozialpädagogen." Aber die Flüchtlinge würden nun mal nach dem Königssteiner Schlüssel verteilt und deshalb seien alle gefordert, ihr Bestes zu geben.

© SZ vom 24.02.2016 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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