Kirchbergers Woche:Selber denken schadet nicht

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Vieles in Freising wird mittlerweile von Experten und Gutachtern beurteilt. (Foto: Johannes Simon)

Mittlerweile braucht man für alles Experten. Warum das nicht immer hilfreich sein muss.

Von Johann Kichberger

Es gab Zeiten, da wurde zur Übertragung eines Fußballspiels ein Reporter ins Stadion geschickt und der schilderte dann den Zuschauern seine Eindrücke, erzählte wer gerade am Ball war und wusste ganz genau, wann ein Tor gefallen ist. Schon das ist heute nicht mehr möglich, denn was ein Tor ist und was nicht, das entscheidet heute ein VAR in Köln. Die Reporter sind wohl auch sonst nicht mehr das, was sie einmal waren und können ein Fußballspiel nicht mehr richtig erklären. Deshalb gibt es jetzt Experten. Das sind meist ehemalige Fußballspieler wie der Lodda oder der Schweini. Die wissen genau, dass hinten besser verteidigt und schneller nach vorne gespielt werden muss. Wissen, dass die Flanken präziser kommen müssen, ein frühes Tor gut tun würde und ein 0:3-Rückstand nur schwer aufzuholen ist. Sie sind eben Experten. Der Fernsehreporter dagegen, auch wenn er schon hundert Spiele übertragen hat, ist kein Experte. Glauben zumindest die Fernseh-Verantwortlichen.

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