Freising:Spielspaß mit Poch am Brett

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Auflösung des dritten SZ-Zamma-Rätsels

Freising - Der beim Zamma-Rätsel am Dienstag gesuchte Gegenstand ist ein Pochbrett. Auf dem runden Spielbrett mit den acht Mulden, je mit einem Durchmesser von acht bis neun Zentimetern, kloppten einst Gäste der ehemaligen Gaststätte "Elefantenwirt" ihre Karten.

"In den kleinen Mulden sind die Spielkarten für Ass, König, Dame, Bube, Zehn, Mariage und Sequenz gegen den Uhrzeigersinn mit deutschen Blatt abgebildet", erklärt Eva Fritz vom Stadtmuseum. "In der großen, mittigen Mulde, dem Poch, ist ein auf den Hinterbeinen stehender Ziegenbock dargestellt. Das Brett wird für das Kartenspiel "Poch" benötigt."

Oliver Fodor aus Röhrmoos erinnert sich noch gut an das Spiel aus Kindheitstagen: "Am Anfang jeder Spielrunde wird eine Münze in jede Mulde gelegt, und zwar von jedem Spieler. Dann werden die Karten, ein Schafkopf- oder Skatblatt, verteilt und durch Aufdecken der letzten, ausgegebenen Karte die Trumpffarbe bestimmt. Die Spieler, die passende Karten auf der Hand haben, dürfen das entsprechende Fach lehren. Nun geht es mit dem Pochen los. Zuerst legt der Spieler links vom Kartengeber seinen Einsatz in die mittlere Mulde. Die anderen Spieler können mitgehen oder überbieten. Dann werden wie beim Poker die Karten aufgedeckt. Es gibt allerdings keine Straßen, sondern nur 2er-, 3er- und 4er-Pärchen. Die Anzahl der Karten schlägt den Rang der Karten, das heißt, drei Sieben sind mehr als zwei Asse. Bei zwei gleichen 2er-Pärchen entscheidet die Trumpffarbe. Danach kommt die Phase des Kartenablegens. Der Spieler, der das Pochen gewonnen hat, legt eine beliebige Karte ab. Nun geht es in der gleichen Farbe der Reihe nach bis zum As. Dabei legt immer der ab, der die passende Karte besitzt. Der Ableger des Asses darf die neue Farbe bestimmen. Wer seine letzte Karte abgelegt hat, hat gewonnen und bekommt von den anderen Spielern für jede Restkarte eine Münze. Wer keine Münzen mehr hat, scheidet aus."

Ursprünglich komme das Spiel aus Frankreich, sagt Fritz. "Dort heißt es ,Poque' und ist ein Vorläufer des Pokerspiels. Vermutlich leitet sich der bayerische Name ,Bockerln' von dem französischen Namen her, was auch den Ziegenbock erklärt."

Der Gutschein für einen Brotback-Kurs im Freisinger Backhaus geht als Gewinn an Irmgard Feiner, je ein Glas oberbayerischen Biohonig haben Jutta Kistler, Marion Bartels, Florian Beiler, Hans Huss und Manuela Hobmeier gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Die Preise versendet der Bezirk Oberbayern.

© SZ vom 25.06.2015 / ZIM - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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