Neues Angebot im Freisinger Norden:Freizeit-Paradies am Karwendelring

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Für die nächsten Bauabschnitte will die Stadt eine Million Euro in die Hand nehmen, um Spielgeräte und eine Boulderwand aufzustellen.

Von Laura Dahmer, Freising

"Was lange währt, wird endlich gut." Mit diesen Worten hat Stadtrat Franz Bernack (Freisinger Mitte) den Entwurf für den "Karwendelpark" im Freisinger Norden kommentiert. Lange währt die Planung der Spiel- und Freizeiteinrichtung tatsächlich schon: Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Idee dafür, 2011 wurde mit den "Kletterfelsen" am Karwendelring die erste Maßnahme umgesetzt. Auch der Bebauungsplan für die restlichen Bauabschnitte ist bereits seit drei Jahren rechtskräftig. Viel gerührt hat sich seitdem nicht mehr - bis jetzt. Der Planungsausschuss des Freisinger Stadtrats billigten den Entwurf für die 1,5 Hektar große Anlage einstimmig.

Damit geht das Projekt in die nächste Phase: Die Verwaltung soll sich nun um die erforderlichen Baugenehmigungen kümmern, danach müssen die nötigen Haushaltsmittel für den Karwendelpark bereitgestellt werden. In den vergangenen Jahren waren immer wieder kleinere und größere Beträge für das Projekt eingeplant, das laut aktuellen Berechnungen etwa eine Million Euro kosten soll.

Die Kletterfelsen sind schon da

Nach dem Entwurf der Landschaftsarchitekten Lynen und Dittmar wird sich die Spiel- und Freizeiteinrichtung in drei Bauabschnitte unterteilen: Die bereits vor Jahren errichteten Kletterfelsen sind der erste. Der zweite Abschnitt, der östliche Teil des Geländes, sieht einen Spielplatz für Kinder bis drei Jahre und Seniorensportgeräte vor. Außerdem den lange erwarteten Bolz- und einen Hartplatz. Ersterer stieß bei den Stadträten allerdings auf Unmut. Denn in der Entwurfsplanung ist vorgesehen, dass der Bolzplatz einen Kunstrasenbelag bekommen soll. Auch dass die Architekten ihn wegen der Belastung durch Mikroplastik mit Quarzsand befüllen wollen, konnte die Stadträte nicht besänftigen.

"Plastik bleibt Plastik", stellte Monika Hobmair (ÖDP) in einem leidenschaftlichen Plädoyer fest. "Wir müssen anfangen, konsequent zu sein. Ich stimme dem Entwurf gerne in allem zu, aber nicht mit Kunstrasenplatz." Ihr Vorschlag: Den Bolzplatz vorerst aus dem Beschluss herausnehmen und noch einmal nachforschen, welche Alternativen es gibt. Robert Weller (Freie Wähler) zückte während der Diskussion schnell sein Handy und googelte: "Es gibt wohl auch Hybridrasenplätze, eine Mischung aus Natur- und Kunstrasen. Nicht gar kein Plastik, aber weniger." Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte) hielt dagegen, dass es hier ja nicht um Einwegflaschen gehe, sondern um etwas Langlebiges. "Da kann Plastik auch schon mal Sinn machen." Am Ende einigten sich die Stadträte auf eine Vertagung und billigten den Entwurf, vorerst ohne Bolzplatz.

Klettergeräte und Riesenschaukel

Auch für den dritten geplanten Bauabschnitt im Westen gab es viel Zuspruch. Dort soll eine rund drei Meter hohe Boulderwand entstehen, mit Steigbalken und einer Röhrenrutsche. Außerdem ist ein Spielbereich für über Dreijährige geplant, mit weiteren Klettergeräten und einer Riesenschaukel. Durch das abfallende Gelände hin zur Holzgartenstraße soll sich ein mit hellgelbem Farbasphalt hervorgehobener Spielweg schlängeln, zum Beispiel zur Nutzung für Inliner- oder Fahrradfahrer.

Laut Berechnungen soll der zweite Bauabschnitt des Karwendelparks mit etwa 380 000 Euro zu Buche schlagen, der dritte mit 640 000. In die Kletterfelsen waren 2011 bereits rund 100 000 Euro der Stadt geflossen.

© SZ vom 03.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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