Von A wie Acrylmalen, über M wie Microsoft Office, bis Z wie Zumba: Der neue Katalog der Freisinger Volkshochschule bietet viele neue und bewährte Kurse. Dienstag wurde das Kursprogramm kleinen Sitzungssaal im Rathaus vorgestellt. Von Januar bis Juli können interessierte Erwachsene aus etwa 900 Kursen wählen. Neben beruflichen Fortbildungen werden die Bereiche Kultur, Gesellschaft, EDV, Sprachen und Gesundheit geboten.
Einen "Blick in den Spiegel der modernen Gesellschaft" nennt Bürgermeisterin Eva Bönig wegen seines bunten Angebots das neue Programm. Neben der Erwachsenenbildung trage es nämlich auch zur Pflege der Kultur bei - alles Pflichtaufgabe der Kommunen. Die 400 000 Euro, mit denen die Stadt Personal- und Sachkosten, zur Hälfte durch Verrechnungszuschüsse, unterstützt, seien daher auch weiterhin eine sinnvolle Investition.
Bei der Konzeption des 125 Seiten starken Hefts habe auch das Thema Flüchtlinge eine wichtige Rolle gespielt, berichtet Thomas Claus als Vorsitzender des Trägervereins. Denn neben den Sprachkursen seien die Integrationskurse von wachsender Bedeutung. Während 2014 etwa 600 Menschen 39 Integrationskurse besuchten, stieg die Nachfrage im vergangenen Jahr bereits auf mehr als das doppelte. Man gehe stark davon aus, dass diese Zahlen auch in diesem Jahr weiter steigen werden, was man laut Claus - ganz im Tonfall der Kanzlerin Angela Merkel - "bewältigen werde".
Diese Zuversicht habe man dank der lokalen Sponsoren, so Oliver Dorn, der die VHS seit 24 Jahren leitet. Ohne seine Partner stünde die Akademie da wie ein Manuel Neuer ohne seine Mannschaft. "Langt doch", entfährt es einem schmunzelnden Claus und zwinkert den Bayernfans zu.
In Freising existiert die Volkshochschule, oder die Akademie für Erwachsenenbildung wie sie auch genannt wird, immerhin schon seit 1948. Zuvor waren in der Weimarer Republik Volkshochschulen in die Verfassung aufgenommen worden, mit dem Ziel, der breiten Bevölkerung den Zugang zu Bildung zu erleichtern. Mittlerweile zählt der Freisinger Ableger pro Halbjahr etwa 9000 Kursteilnehmer.
Die Stadt hatte das Gebäude in der Kammergasse vor wenigen Jahren generalsanieren lassen. Kurse und Einzelveranstaltungen finden allerdings auch im Dom- und Josef-Hofmiller Gymnasium statt, sowie an 15 weiteren Orten. Von den 900 Kursen im aktuellen Heft müsse jedoch leider jeder fünfte wegen mangelnder Teilnehmer abgesagt werden. Man habe sich trotzdem dazu entschieden, weiterhin ein möglichst umfangreiches Angebot zu schaffen, um den Freisingern eine möglichst große Vielfalt zu bieten, aus der ganz individuell gewählt werden kann. Dafür habe man im Landkreis insgesamt 277 freiberufliche Lehrer gewinnen können.
Weit über hundert neue Kurse sind dazugekommen. Ein Vorschlag. Wer ohnehin vorhatte, gestärkt ins neue Jahr zu starten, der wirft vielleicht einen Blick auf einen der fünf Kurse zur Kräftigung des Rückens, bevor er oder sie mit Krav Maga und Aikido die Selbstverteidigung auf Vordermann bringt. Anschließend rundet ein Chinesischkurs die Stärkungskur in alter Bruce-Lee-Manier ab. Aber auch für ruhigere Gemüter gibt es mit Kursen zu Fotografie, Tanz, Kochen und Entspannung jede Menge Neues zu entdecken.
Wie jedes Jahr gibt es wieder ein breites Spektrum, das sich mit Vielem auch an Kinder und Jugendliche wendet. Am besten man verschafft sich selbst einen Überblick. Prospekte liegen in über 150 Geschäften in Freising aus, natürlich auch im Rathaus und in der VHS.