Warum anderen Firmen Geld zuschanzen, wenn man Kapazitäten im eigenen Haus hat? Das dachte sich Martin Pschorr (SPD), als es im Schulausschuss des Kreistags darum ging, die Reinigungsarbeiten in den Schulen des Landkreises neu auszuschreiben. Er schlug vor, diese doch an die Medtralog GmbH zu vergeben. Die arbeitet eng mit dem Klinikum zusammen und ist wie diese ein Unternehmen des Landkreises. Dazu müssten allerdings erst die Modalitäten geklärt werden.
Bei der Vergabe an ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Landkreises könnte die so genannte Inhouse-Fähigkeit greifen. Öffentliche Aufträge sind normalerweise auszuschreiben. Bei Inhouse-Vergaben greift eine Ausnahmeregelung. Dabei handelt es sich quasi um eine Vergabe "im eigenen Haus". Die Verwaltung muss jetzt prüfen, ob eine Übergabe der Reinigungsarbeiten an Medtralog rechtlich möglich und auch wirtschaftlich ist. Andernfalls werden diese öffentlich ausgeschrieben. Im Haushalt sind dafür 519 000 Euro vorgesehen.
Aufwendige Reinigungen werden an Fremdfirmen vergeben
Beim Landkreis ist es üblich, dass zwei Drittel durch eigene Kräfte, ein Drittel durch Fremdfirmen erledigt werden. Insbesondere die Grundreinigung der Schulen, Turnhallen und Verglasungen vergibt er an Reinigungsfirmen. Dies geschieht auch, damit das Ferienmodell für die hauseigenen Angestellten eingehalten werden kann. Diese können in den Ferien zum allgemeinen Urlaub Überstunden abbauen. Geschuldet ist dies auch dem hohen Durchschnittsalter der Reinigungskräfte, das über 50 Jahre liegt. Diesen steht dann ein langer Zeitraum für Regeneration zur Verfügung.
Zum Jahreswechsel übernimmt der Landkreis die Hausmeister und Reinigungskräfte am Hofmiller-Gymnasium von der Stadt Freising. Für diese Schule sollen bei der Vergabe von Reinigungsarbeiten die gleichen Konditionen herrschen wie bei den übrigen Landkreisschulen.