Freising:Schön und funktional

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Spatenstich für das neue Kombibad. (Foto: Marco Einfeldt)

In Kürze beginnen die Rohbauarbeiten für das neue Kombibad, das im April 2018 in Betrieb gehen soll. Beim ersten Spatenstich lobt der Architekt das Konzept, der OB bedankt sich für das Verständnis der Anwohner

Von Gerhard Wilhelm, Freising

"Die Werft steht, der weiße Dampfer kann gebaut werden", sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher beim ersten Spatenstich für das knapp 32 Millionen Euro teure Freisinger Kombibad am Rabenweg. Mit Werft meinte er die große Baugrube, die auf dem Gelände des bisherigen Freibads im Stadtteil Lerchenfeld entstanden ist. Der Dampfer ist das neue Hallenbad samt Saunalandschaft. Den ersten "Spatenstich" hatten schon lange Bagger erledigt. "Wir haben schon ein bisserl vorgearbeitet und den Boden für die Spaten gelockert", meinte Bauherr und Stadtwerkechef Andreas Voigt. Der Betrieb des Freibades soll während der Bauarbeiten weiter gehen. Wenn alles wie geplant verläuft, soll das neue Kombibad im April 2018 in Betrieb gehen.

Für Ulrich Zech vom Architekturbüro Venneberg & Zech, das den Architekturwettbewerb gewonnen hatte, war der Spatenstich eine "ambivalente Angelegenheit". Einerseits könne man jetzt sagen: "Jetzt geht es endlich los!" Andererseits gehe es jetzt tatsächlich los, und man frage sich: "Haben wir wirklich alles richtige gemacht?" Für ihn sei das Kombibad "das richtige Konzept für die Stadt Freising", hinter dem er voll stehe. "Sie bekommen ein sehr schönes, funktional Bad, das Hallen- und Freibad an einem Ort vereint, ein Allwetterbad, was der Clou an dem Ganzen ist, die Kombination." Dazu komme noch eine attraktive Saunalandschaft, die bestimmt nicht nur die Freisinger Bürger anlocken werde.

Der Rohbau des Hallenbades steht laut Zech unmittelbar bevor. Die Firma Gollwitzer will die Baugrubenerschließung bis Ende April abgeschlossen haben. Trotzdem sollen in der kommenden Freibadsaison alle Becken durchgängig nutzbar sein. Erst nach der Saison sollen zwei Becken entfernt werden und auch das Kassengebäude. Bis zum Winter soll dann der Rohbau möglichst weit gediehen sein, damit auch mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Denn in der "Hülle", so Andreas Voigt, "steckt jede Menge Technik" für den Betrieb. Im Anschluss sollen dann das neue Außenbecken, das Parkhaus und der Saunagarten errichtet werden. Laut Plan sollen schließlich im November 2017 alle Außenanlagen mit den neuen Liegeflächen hergestellt werden.

OB Eschenbacher lobte das Verständnis der Anwohner. "Es ist zweifelsohne eine große Belastung für sie", aber die Standortwahl sei die richtige gewesen. Das sei die erste größere Veränderung am Gelände des bestehenden Freibad seit dem Bau vor mehr als 100 Jahren. Und das neue Bad werde "die nächsten 100 Jahre das Ortsbild prägen". Es sei das richtige Bad für die Freisinger und man wolle bewusst nicht in Konkurrenz mit anderen Bädern, wie zum Beispiel in Erding, treten.

Die Dimensionen des Baus zeigen die Zahlen: Es werden rund 25 000 Kubikmeter Erdreich bewegt. Es entsteht ein umbauter Raum von 44 000 Kubikmetern, dafür sind 6500 Kubikmeter Stahlbetonarbeiten nötig. Dafür entsteht ein Hallenbad mit Sport-, Lehrschwimm- sowie ein Freizeit- und ein Kleinkindbecken. Im separat zugänglichen Saunabereich wird es mehrere Saunen, ein Kalt- und Warmbecken und Ruhezonen geben. Im Freibad bleiben das 50 Meter-Wettkampf- und das Sprungbecken sowie weite Teile der Liegewiese erhalten. Neu gebaut werden ein Freizeitbecken und ein Kleinkindbecken mit Spielbereich und Sanitärgebäude. Im Nordosten werden weitläufige Liegeflächen und Spielflächen neu angelegt. Und es wird ein neues Restaurant mit zirka 50 Plätzen und einer Terrasse geben, das unabhängig vom Badbesuch genutzt werden kann.

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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