Freising:Robuster Arbeitsmarkt

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Kaum Entlassungen in Außenberufen dank des milden Winters

Von Petra Schnirch, Freising

In diesem Winter hat es sehr lange gedauert, bis der erste Schnee gefallen ist. Auch die Temperaturen vermittelten im Dezember eher das Gefühl, dass auf den Herbst diesmal gleich der Frühling folgen wird. Auf den Arbeitsmarkt hat sich das milde Wetter sehr positiv ausgewirkt: In vielen Außenberufen konnte bis zum Jahresende gearbeitet werden. Die Arbeitslosenquote stieg im Landkreis Freising im Vergleich zum Vormonat nur gering um 0,2 auf 2,1 Prozent - und entsprach damit genau dem Wert vom Dezember 2014.

Die Freisinger Arbeitsagentur-Chefin Karin Weber kann deshalb wieder einmal vermelden: "Unser Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin von seiner robusten Seite." Zwar habe es bereits Arbeitslos-Meldungen aus den witterungsbedingten Branchen gegeben. Der erwartete Ansturm aber sei ausgeblieben. Entlastend wirkten sich die noch immer recht stabile Auftragslage in den Außenberufen, aber auch das Saison-Kurzarbeitergeld aus. Dieses kann von Betrieben des Bauhauptgewerbes, des Dachdeckerhandwerks sowie des Garten- und Landschaftsbaus beantragt werden. Kündigungen lassen sich so trotz Auftragsmangels und Arbeitsausfalls in den Wintermonaten vermeiden. "Den Beschäftigten bleibt der Arbeitsplatz und den Betrieben ihr Personal erhalten", heißt es in der Monatsbilanz der Agentur. Im Landkreis Freising bewilligte sie diese Unterstützung bereits für 217 Arbeitnehmer aus 38 Firmen.

"Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass immer mehr Arbeitgeber in unseren Landkreisen die Chancen erkennen, die das Saison-Kurzarbeitergeld ihnen bieten kann", sagt Weber. Eingearbeitete Kräfte seien nach der Winterpause sofort wieder einsatzbereit. In einer wirtschaftlich starken Region verringere sich das Risiko, Personal an andere Unternehmen zu verlieren.

Im Dezember waren in Freising insgesamt 2104 Arbeitslose bei der Agentur registriert, 146 mehr als noch im November und 13 mehr als im Dezember vor einem Jahr. 823 Freisinger meldeten sich in den vergangenen Wochen neu arbeitssuchend, 668 konnten vermittelt werden. Gleichzeitig gingen im Dezember 326 neue Jobangebote ein, im Stellenpool befanden sich somit insgesamt 1536 Offerten.

Etwas besser als vor einem Jahr steht Erding da - der Landkreis gehört wie Dachau und Ebersberg ebenfalls zum Agenturbezirk. Auch dort stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 auf 1,7 Prozent an, vor einem Jahr lag sie jedoch noch bei 1,9 Prozent. Damals befanden sich 108 Personen mehr auf Jobsuche.

In allen vier Landkreisen gab es im Dezember insgesamt 4012 offene Stellen. Gute Chancen bestehen nach wie vor im produzierenden Gewerbe mit 875 Jobangeboten, darunter 199 in Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen. Gesucht wird zudem vor allem Personal im Bereich Verkehr und Logistik. Dort waren 799 Stellen neu zu besetzen, Fahrerstellen eingeschlossen. Groß ist die Nachfrage auch im Berufssegment Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung.

© SZ vom 08.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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