Freising:Rätsel um Spendenangebot

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AK Asyl weist Kritik an Umgang mit hilfsbereiten Menschen zurück

Von Gudrun Regelein, Freising

Die Zahl der Asylbewerber im Landkreis wächst - und die Bereitschaft vieler Menschen, diese zu unterstützen und ihnen zu helfen, ist groß. Dies wollte auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) in München tun: Eigentlich wollte sie eine Sachspende im Wert von mehreren Tausend Euro leisten, die frei Haus mit dem eigenen Laster geliefert werden sollte. Aber: "Unser Wunsch zu helfen, scheiterte am Arbeitskreis Asyl Freising, schreibt Sylvia Schrott von der KVB in einer E-Mail an die Süddeutsche Zeitung. "Unser auf den Anrufbeantworter dieser Organisation gesprochenes Angebot konnte die Damen und Herren dieses Arbeitskreises nicht mal zu einem Rückruf veranlassen", heißt es weiter. Das sei schade für die Asylsuchenden und diejenigen, die sich ernsthaft um das Wohl dieser Menschen kümmern wollen.

Jan Monzer vom Arbeitskreis Asyl dagegen, so sagt er auf Nachfrage, "ist ein Angebot einer Lkw-Ladung von Sachspenden nicht bekannt, das wäre auch wegen seines Umfangs sicher aufgefallen." Der Arbeitskreis Asyl sei zudem kein Verein oder eine Organisation, sondern ein Zusammenschluss von ehren-und hauptamtlich Tätigen aus dem Landkreis. "Der Arbeitskreis hat deshalb auch keine offizielle Telefonnummer", berichtet Monzer. Auf der Homepage sei der Weg für Sachspenden und für das aktive Engagement "einfach und klar beschrieben", ein E-Mail-Kontakt sei ebenfalls vorhanden.

"Wir erhalten erfreulicherweise zahlreiche Anfragen und Mails bezüglich Mitarbeit und Sachspenden und diese werden zeitnah beantwortet", betont der ehrenamtliche Asylbetreuer. Bei Sachspenden gelte im Landkreis allerdings generell, dass weder das Landratsamt noch der Arbeitskreis Asyl die räumlichen und personellen Mittel hätten, Kleiderkammern oder Spendenlager zu betreiben. "Wir machen diese Arbeit alle mit begrenzten Ressourcen, zusätzlich zu unseren täglichen privaten und beruflichen Pflichten", sagt Monzer. Deshalb könne man auch nicht ausschließen, dass ein Spendenwilliger einmal eine Enttäuschung erlebe oder ein zweites Mal versuchen müsse, den richtigen Partner zu finden. "Das erlebe ich selbst auch gelegentlich."

© SZ vom 24.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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