Freising:Pächter schließt Ivy-Bar

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Keine Musikveranstaltungen, Sperrstunde um 2 Uhr - und am Wochenende ein Türsteher: Die Auflagen der Stadt seien nicht zu erfüllen, sagt der Pächter der Freisinger Ivy-Bar - und stellt nun den Betrieb ein.

Kerstin Vogel

Alle Bemühungen, die Ivy-Bar an der General-von-Nagel-Straße zu erhalten und gleichzeitig die Nachtruhe der Anwohner zu garantieren, sind gescheitert. Pächter Tobias Schmitt hat den Barbetrieb Mitte vergangener Woche eingestellt. Wie berichtet, hatte es im Sommer dieses Jahres massive Beschwerden der rund 40 Menschen gegeben, die rund um das Lokal in der Innenstadt wohnen. Sie beklagten Lärm bis in die frühen Morgenstunden - und auch unschöne Verschmutzungen durch die Besucher des Ivy. Von Gesetzes wegen durfte die Bar bis fünf Uhr morgens geöffnet bleiben, doch die Anwohner protestierten bei der Stadt gegen diese Zeiten.

Die Ivy-Bar in der Freisinger Innenstadt musste schließen. Die Auflagen der Stadt waren dem Betreiber zufolge nicht zu erfüllen. (Foto: Marco Einfeldt)

Schmitt hatte nach verschiedenen Gesprächen zwar zuletzt dafür gesorgt, dass sich seine Gäste auf dem Heimweg aus der Bar ruhig verhalten - jedenfalls hat es in den vergangenen Wochen keine Beschwerden mehr gegeben, wie er sagt. Trotzdem aber hat die Stadt die im Sommer angekündigten Auflagen für den jungen Barbetreiber formuliert und - gemeinsam mit der Immissionsschutzbehörde des Landratsamtes - den entsprechenden Bescheid erlassen.

Vorgegeben wurde Schmitt damit, die Ivy-Bar künftig von 2 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens zu schließen. Musikveranstaltungen sollten ihm künftig verboten sein, grundsätzlich wäre nur noch Hintergrundmusik erlaubt gewesen. An den Freitag- und Samstagabenden müsste Schmitt zudem einen Türsteher beschäftigen. Mit diesen Vorgaben sollte nach Auffassung der Stadt "ein Kompromiss zwischen Anwohnern und Pächter" ermöglicht sein.

Schmitt aber sieht mit diesen Beschränkungen keine Möglichkeit mehr, die Pacht für die Bar noch zu erwirtschaften - vor allem, weil mit dem verschärften Nichtraucherschutz noch ein weiteres Problem hinzukommt: Er muss seine Gäste zum Rauchen vor die Tür schicken, mehr als zehn Leute dürfen dort laut Auflagen der Stadt aber nicht mehr stehen - und das kann Schmitt einfach nicht garantieren.

Also hat er entschieden, künftig nur noch - und verstärkt - auf sein Restaurant, die Ivy-Kantine nebenan, zu setzen. Für die Bar werde bereits ein neuer Pächter gesucht, bestätigt er. Vorher aber soll in dem Lokal noch Abschied gefeiert werden- am kommenden Wochenende steigt noch einmal eine große Party - und die ist abgesprochen mit der Stadt und den Anwohnern.

© SZ vom 04.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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